BMW E21 / 316 ALPINA
Lust auf eine Zeitreise - zurück in die 1980er? -
Na dann los.
Kürzlich, beim Betrachten alter Fotos aus den späten 1970er- / frühen 1980er-Jahren kamen auch die Fotos der Autos dieser Zeit zur Betrachtung. Schnell wuchs daraus die Idee, einen BMW dieser Jahre zu restaurieren und einige Zeit wieder zu fahren.Diese Anfangs nur wage Idee, wurde dann doch schnell zur Tat!
Ein BMW der Baureihe E21 wird zum ALPINA-BMW!
Im Sommer 1975 kaufte ich damals einen BMW 320i in polarismetallic; den fuhr ich bis 1980. Vom Oktober 1980 bis Frühjahr 1987 hatte ich dann einen hennaroten 323i. Einzelheiten dazu findet man hier: ...Der 323i damals hatte eine Zeit lang vorne die 6Jx13 und hinten 6 1/2Jx13 ALPINA-Felgen (hier im Foto), wurde aber später dann noch auf BBS v. 6J-/ h. 7Jx15 umgerüstet.
Diesmal sollte es ein "ganzer" ALPINA-BMW werden. Doch die werden leider zu hohen, oft überhöhten Preisen angeboten. Auch die Sechszylindermodelle sind bereits im höheren Preisniveau angekommen und sind meist zusätzlich "verbastelt". Warum also nicht einen der "kleinen" BMW, also einen 4-Zylinder 315, 316 oder 318 kaufen, die sind nahezu alle im gepflegten Originalzustand geblieben. Optisch auf ALPINA umrüsten ist ja kein großes Problem. Außerdem gilt auch für die "Kleinen" sie zu erhalten, sie zu gestalten und als Kulturgut zu bewahren! Dies gerade auch mit Blick auf die Vergasertechnik, die heute kaum noch jemand kennt.
Kurz einige Erklärungen zur Historie der BMW-Baureihe E21:
Mit dem Werkscode BMW E21 werden die Fahrzeuge der ersten 3er-Reihe von BMW bezeichnet, die im August 1975 als Nachfolger der 02-Modelle auf den Markt kam. Wie schon beim 02er, gab es nur eine Zweitürer-Karosserie und nie eine Viertürer-Version. Der E21 war mit Vierzylindern- (M10) und ab Sommer 1977 auch mit Sechszylinder-Reihenmotoren (M20) erhältlich und wurde bis 1983 gebaut. Die Vergasermotoren wurden anfangs auf Normalbenzin umgestellt, die zwar in der Leistung etwas zulegten, aber an Elastizität verloren. Die stilistisch der 5er Reihe (ab 1972) angeglichenen Limousinen sahen sehr ansprechend aus - sie gewannen gegenüber den Nullzwei-Vorgängern an Stattlichkeit und Prestige und wurden von einem großen Kreis von Kunden akzeptiert. Das BMW-Image bekam neuen Glanz. Äußerlich waren die verschiedenen Typen nahezu identisch, jedoch besaßen der 315, 316 und der 318 einfache, und 320, sowie 320i und 323i Doppel-Scheinwerfer.
Insgesamt entstanden 1.364.039 Fahrzeuge aller Motorisierungen, davon wurden 4.595 zu Baur-Cabriolets umgebaut, die zwischen 1977 und 1982 mit allen Motorisierungen angeboten wurden.
(Tabelle aus Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/BMW_E21)
Die Vierzylinder-Motoren trugen die interne Werksbezeichnung BMW M10. Dieser wurde im Grunde auch schon für die 02er-Baureihe verbaut. Es waren Varianten von 1,5 l (1499 cm3) als 315, 1,6 l (1573 cm3) als 316, 1,8 l (1766 cm3) als 316, 1,8 l (1773 cm3) als 318 und 2,0 l (1990 cm3) als 320 im Einsatz.
Es handelt sich bei diesen Vierzylinder-Reihenmotoren um Motore mit OHC-Ventilsteuerung. Die von einer Rollenkette angetriebene Nockenwelle im Querstromzylinderkopf betätigt pro Zylinder über Kipphebel zwei V-förmig hängende Ventile. Eine weitere Rollenkette treibt die Ölpumpe an. Der M10 wurde erstmals in der 1961 präsentierten "Neuen Klasse" von BMW eingesetzt und blieb bis 1988 in der Produktion. Das grundsätzliche Konstruktionsprinzip mit 100 mm Zylinderabstand und Grauguss als Motorblockmaterial wurde dann auch bei der Entwicklung des Sechszylinder-BMW M30 übernommen. Der M10 bildete zudem die Basis für den BMW-Einsatz im Rennsport, denn während seiner langen Einsatzzeit wurde der Motor auch in Tourenwagen, in Rallye-Fahrzeugen und im Formelsport - jeweils entsprechend modifiziert - eingesetzt. Mit dem M12/13/1 erreichte der Motor in der Formel 1 Anfang der 80er Jahre seine höchste Entwicklungsstufe, die bis zu 1400 PS reichte!.
Im Dezember 1982 erschien das Nachfolgemodell E30, das auch mit vier Türen, als Kombi (touring), Vollcabrio sowie mit Dieselmotor, neben diversen Vier- und Sechszylinder-Benzinern, angeboten wurde. Einzig der 315 wurde bis zum Sommer 1983 weiterhin aus der E21-Reihe angeboten.
BMW hatte 1981 nochmal eine umfangreiche Broschüre veröffentlicht, die alle Daten der E21-Baureihe beschreibt. Diese ist im heute im Netz zu finden. Beispielsweise auch hier: E21-1981.pdf
Und so begann vor diesem Hintergrund im März 2021 die Suche auf den entsprechenden Seiten im Internetz nach einem gut erhaltenem Fahrzeug; es sollte diesmal ja nur ein "kleiner" 3er sein.
Nach zahlreichen Sichtungen im Internetz, wobei ich auch von einigen nur zusätzliche Fotos angefordert habe ohne vor Ort zu besichtigen, wurden in Uslar, in Tornesch bei Pinneberg und in Chemnitz auch Fahrzeuge genau angesehen und untersucht. Immer war nicht das Richtige, für mich passende dabei. Alle Fahrzeuge hatten in der Summe zu viel unreparierte, kleine „Baustellen“ bis hin zu kleinen Schäden, Rost und Lackfehlern. In einem Fall konnte man das angebotene Fahrzeug sogar als "Edelschrott" bezeichnen, da Beschreibung und Fotos im Netz sich nicht mit der Realität deckten. (Und dies bei einem BMW-Händler!)
In Berlin-Spandau, also ganz in der Nähe bei mir, habe ich dann nach den zahlreichen "Nieten" einen wunderschönen, liebevoll erhaltenen und vor allem sehr gepflegten BMW 316 A gefunden. Der hatte gerade einmal 174.000 km auf dem Tacho, ist in BMW-alpinweiß lackiert und in einem nahezu einwandfreien Zustand aus dem Baujahr 10/1980 mit 90 PS (Benzin Super+) im Zustand 2. Sorgen um den technischen Zustand musste ich nicht haben, denn das Fahrzeug hatte durch den Vor-Vorbesitzer noch im September 2020 eine neue HU-Plakette bis 09/2022 ohne Beanstandungen bekommen. Bis auf den Kotflügel hinten rechts, dort wurde im Herbst 2020 nachlackiert, steht der 316 im Original- /Erstlack da!
Zur Historie des BMW ist nachweisbar, dass er im Oktober 1980 gekauft bzw. ausgeliefert wurde und bis zum Spätsommer 2020 im Besitz einer Dame war, die ihn immer in einer Garage hatte. Als die Dame 2020 verstorben ist, hat die Erbin (eine Tochter der Dame) den Wagen auf ihren Namen umgemeldet, ist aber nur wenige Kilometer damit gefahren. Sie stellte schnell fest, dass sie kein klassisches Fahrzeug braucht oder haben will und bot ihn sehr günstig zum Verkauf. Der dann folgende Käufer hatte nur wenig Interesse am Fahrzeug, fuhr ebenfalls recht wenig und war vorwiegend nur am schnellen Weiterverkauf interessiert. So kam ich an das Fahrzeug, das noch immer in Bezug auf den allgemeinen sehr guten Zustand zu einem guten Preis zu haben war. So bin ich zwar der vierte Halter des BMW´s, aber dennoch habe ich ihn fast aus Ersthand übernommen.
Überhaupt wurde der Wagen in den letzten zehn Jahren nur sehr wenig bewegt.
Anhand der alten HU-Prüfberichte, die ich bei Kauf alle (ab 2012) erhalten habe, ist belegbar, dass der BMW zwischen August 2012 und September 2020 nur 553 Kilometer bewegt wurde. Auch ein im Motorraum hängender Servicezettel beweist das und sorgt für ein wenig Heiterkeit. "Ölwechsel am 2.8.2010 bei Kilometer 173.106", war dort zu lesen:
Dennoch ein absolut zuverlässiger Oldtimer, der zwar unbedingt einen kompletten neuen Service braucht, aber sich noch wie ein "echtes" Auto fährt und ohne technischen, für manchen unübersichtlichen, Firlefanz auskommt. In diesen E21, der bereits 2014 die H-Zulassung erhalten hatte, müsste man keinen EURO mehr investieren und könnte damit jahrelang Spaß haben. Doch ich wollte ja einen, zumindest optischen, ALPINA-Umbau realisieren.
So sah der 316 bei Übernahme aus:
Hier noch in Spandau ...
... und hier bereits in seiner neuen Heimat Waidmannslust!
Die Werkzeugklappe am Kofferraumdeckel wurde offnbar nur selten geöffnet und das Werkzeug wurde wahrscheinlich nie berührt. Nagelneu präsentieren sich diese Teile:
Der BMW wurde von mir am 22.5. gekauft und am 2. Juni 2021 über einen Zulassungsdienst auf meinen Namen umgemeldet. Der Umbau / Ausbau zum ALPINA-316, so sicherlich nicht häufig zu finden, konnte beginnen.
Das Fahrzeug hatte bei Übernahme bereits eine Reihe von Extras, die ab Werk, also seit 1980, eingebaut waren:
- Automatikgetriebe
- Grünkeilfrontscheibe
- Innenausstattung: schwarz / Sitzbezüge: schwarz / Teilleder / Kunstleder
- BMW 3-Speichen-Sportlenkrad
- Ausstellfenster hinten
- Blaupunkt Radio "Heidelberg" (wurde 1984 nachgerüstet)
Meine Vorstellungen waren, das Fahrzeug nochmals durch weitere Extras aufzuwerten und vor allem natürlich das Aussehen eines ALPINA-BMW zu realisieren.
Als erstes wurde mit den ganz einfachen Verbesserungen / Reparaturen begonnen:
Bei Ummeldung des 316 auf meinen Namen habe ich beim Kraftverkehrsamt ein Wunschkennzeichen bestellt, das wieder genau zum Fahrzeug passt: B-E 2180 H / ein BMW der Baureihe E21 aus 1980 als historisches Kulturgut!
Dazu durften die passenden Kennzeichenhalter nicht fehlen:
Das bei Fahrzeugkauf vorhandene Radio (Blaupunkt Heidelberg) war defekt und konnte mit einfachen Mittel nicht repariert werden. Als Ersatz wurde ein BMW Bavaria C - Radio aus den 1980ern (fast baugleich mit dem Heidelberg) eingebaut. Die Verkabelung war soweit vorhanden und i.O., die Lautsprecher wurden weiterverwendet. Als Erstz für die ebenso defekte Original-Antenne, die aus optischen Gründen dennoch am Fahrzeug verblieb, wurde für einen guten Radioempfang eine Scheibenantenne verwendet. Alles funktioniert nun wieder einwandfrei.
In den 1980er Jahren hatte mein Dreier auch ein Bavaria-/Blaupunkt-Radio - welches weiß ich heute nicht mehr. Um dieses Radio zu schützen, gab es aufsteckbare Blenden, die das Aussehen eines alten, weniger wertvollen Standartradios hatten und so potentielle Diebe weitergehen ließ. Diese Blende hatte ich all die Jahre in einer Kiste mit Autozubehörteilen liegen und kann sie nun, diesmal eher aus nostalgischen Gründen, wieder einsetzen. Das Radio ist heute kaum noch bei Dieben begehrt, da diese "Branche" sich auf Radio-Navigationsgeräte spezialisiert hat und die teuren Radios von damals nunmehr uninteressant geworden sind.
Die Kabel in den Durchführungen von der A-Säule zur Tür, die zur Steuerung der elektrisch verstellbaren Spiegel dienen, waren bei allen "besichtigten" 3ern durchgescheuert oder gar abgeschnitten (wer macht so etwas?). Nicht so bei meinem! Damit es so bleibt wurden die Kabel auf beiden Seiten mit einem Wellflexschlauch umwickelt, um hier für mehr Haltbarkeit zu sorgen.
Die Sonnenblende auf der Fahrerseite musste ausgetauscht werden; hier rieselte schon die Füllung. Sie wurde durch eine neue "Alte" aus dem Gebrauchtteilehandel ersetzt. Ganz zum Fahrzeug passend, also nahezu neuwertig. Die Beifahrer-Sonnenblende ist nahezu unberührt und blieb im Fahrzeug.
Im Kofferraum wurde die Bodenplatte mit schmalen Dämmstreifen neu beklebt, um ein klappern zu verhindern. Der über 40 Jahre alte Schaumstoff, den man damals ab Werk verwendet hatte, war verbraucht. Auch die Verschraubung in der Mitte der Bodenplatte wurde verbessert. In der Reserveradmulde am Kofferraumboden wurden zusätzliche Dämmplatten verklebt, um auch hier für etwas Verbesserung zu sorgen.
An der Motorhaube gab es auch Kleinigkeiten zu verbessern.
Die Gummidichtungen waren oben und unten nicht mehr vorhanden bzw. verschlissen und mussten ergänzt und ersetzt werden.
Unter der oberen Motorhaubendichtung hatte sich Rostansatz gebildet, der aber noch ohne großen Aufwand behandelt werden konnte. Auch hier wurde eine neue Gummidichtung angebracht. Wobei von nun an das Blech unter dieser Dichtung zu beobabchten ist, um auf erneute Rostbildung zu reagieren.
Hier bereits nach der Behandlung, aber noch ohne neuen Gummi.
Am rechten hinteren Seitenfenster, zwischen Ausstellfensterscheibe und Dichtungsgummi habe ich einen etwa 3 cm langen Oberflächen-Roststreifen entdeckt, der durch die geschlossene Scheibe verdeckt war. Der wurde zunächst nur mit Rostumwandler behandelt und anschließend wurde noch ein Rostschutzfett aufgetragen. Allerdings muss auch diese Stelle von nun an regelmäßig beobachtet werden. Nach über 40 Jahren, denke ich, darf ein Fahrzeug ein wenig Rost haben, damit sein Alter auch glaubhaft bleibt!>
Zeitgemäß für Fahrzeuge der 80er ist auch eine Heckfensterjalousie oder ein Rollo. Dieses Extra, was heute als Rollo an vielen Fahrzeugen bereits ab Werk vorhanden ist, wurde schon in 1980er Jahren erfunden und konnte nachgerüstet werden. Seinerzeit hatte mein 3er ein Heckscheibenrollo mit einem Bild (ein Surfer glaube ich, war da abgebildet). Diesmal baute ich eine Heckfensterjalousie ein. Es ist erstaunlich, dass es diese Teile noch gibt, sogar neu produziert!
Der 316 bekam auch einen ALPINA-Schriftzug und einen "E21"-Schriftzug am Heck. Auch ein zeitgenößisches "D-Schild" musste sein!
Das Auspuffendrohr bekam eine Chromblende, ganz so wie man es aus den 1980er Jahren noch kennt:
Der 316 war immer ein Nichtraucherfahrzeug und soll es auch bleiben. Was liegt da näher, als den Aschenbecher und den Zigarettenanzünder sinnvoll zu ersetzen? In die Ascheröffnung habe ich eine zweite Steckdose integriert und darin einen sogenannten USB-FM-Radiotransmitter gesteckt. Durch Bluetooth-Funkübertragung über eine UKW Frequenz wird Musik von einem anzusteckenden USB-Speicher über das Radio wiedergeben. Gleichzeitig wird über diese Verbindung eine Freisprecheinrichtung für ein Mobilfunktelefon realisiert.
Die Original-Anzünder-Steckdose dient jetzt als USB-Ladebuchse. Außerdem wurde in die Aschenbecheröffnung noch ein digitales Innenthermometer integriert.
Seinerzeit hatte ALPINA als Extra ein digitales Voltmeter und ein Außenthemometer angeboten, die in die oberen, an der Frontscheibe sitzenden Luftaustrittsgitter integriert waren. Da es diese Lösung als Nachrüstteil nicht mehr gibt, habe ich eine ganze ähnliche Lösung selbst zusammengebaut, die jetzt aber in einer der Luftaustrittsgitter der oberen Mittelkonsole integriert ist.
Den im Fahrzeug nun nicht mehr benötigten Aschenbecher habe ich über Kleinanzeigen im Internetz verkauft. Was auch mit vielen anderen, nicht mehr benötigen Teilen gemacht wurde. Den nie benutzen, also neuwertigen Aschenbecher, von dem ich annahm ihn gar nicht verkaufen zu können, hätte ich mindestens 20mal verkaufen können. Es hagelte rgelrecht diesbezügliche Kaufangebote.
Weiter ging es an der Armaturentafel. Hier sollte die große Zeigeruhr durch ein Drehzahlmesser getauscht werden (den gab es bei den E21-zigern erst ab 320 serienmäßig). Außerdem musste die Tankanzeige ersetzt werden, da die Anzeigenadel schon während der Probefahrt in Spandau unruhig und ungenau war. Beide Instrumente Tankuhr und Drehzahlmesser besorgte ich als Gebrauchtteil im Internetz. Integriert im Drehzahlmesser ist übrigens eine Digitaluhr, so dass man auf eine Zeitanzeige nicht verzichten muss.
vorher ...
während des Umbaues ...
nachher ...
Während der Probefahrt in Spandau funktionierte der Öldruckschalter noch. Zu hause angekommen brannte die Öldruckkontrollleuchte nicht mehr beim Einschalten der Zündung. Ein neuer Öldruckschalter wurde bestellt und eingebaut; auch die kleine Glühbirne für die Öldruckkontrollleuchte in der Intrumententafel wurde vorsorglich auch gewechselt. Alles funktioniert nun wieder einwandfrei.
Die Birnchen aller Kontrollleuchten wurden im Zuge des Drezhalmessereinbaus rein vorsorglich gewechselt, da das Kombiinstrument ohnehin draußen war.
Eine weitere Kleinigkeit musste noch verbessert werden. Der Kofferraumteppich war nach fast 41 Jahren etwas "in die Jahre gekommen" und wurde preisgünstig durch einen neuen ersetzt.
Zwischenzeitlich wurde eine vollständige Außenlackpflege vorgenommen. Der Wagen wurde komplett eingewachst und poliert. Das wird von nun an einmal jährlich wiederholt!
Nun konnten die eigentlichen Verbesserungen und ALPINA-Ergänzungen beginnen:
Die bei Kauf im 3er vorhandenen grauen Gummi-Fußmatten wurden durch Veloursfußmatten in dunkelblau mit grünem Rand ersetzt. Dunkelblau und grün - die klassischen ALPINA-Dekor-Farben!
Auch das BMW-Dreispeichensportlenkrad wurde zum ALPINA-Lenkrad aufgewertet. Den Hupenknopf ziert jetzt ein ALPINA-Emblem.
Wobei es damals in 1970er Jahren tatsächlich auch so ein ähnliches Dreispeichenlenkrad von ALPINA gab, welches aber dann durch das noch heute viel bekanntere Vierspeichenlenkrad abgelöst wurde.
Das Vierspeichenlenkrad ist heute für unverschämt hohe Preise noch zu haben, aber drei Speichen tuns auch und sind ja ebenso zeitgenössisch und nahe am Original.
Wer von einem ALPINA-BMW spricht, der muss auch einen ALPINA-Frontspoiler am Fahrzeug haben. Und dieser Spoiler muss den typischen, zeitgenössischen ALPINA-Dekor-Streifen haben. Genau so sollte es sein.
Vorher wurde am Fahrzeug noch einer der unterhalb der Stoßstange fehlenden schwarzen Zierstreifen verklebt. Der zweite, untere Streifen (die Position ist als leichte Vertiefung an der Karosserie erkennbar) wird später vom Spoiler verdeckt und wurde deshalb nicht angebracht.
Diese Zierstreifen haben den Zweck optisch den Grill unterhalb der Stoßstange weiterzuführen, da die Luftöffnung dort tatsächlich nur mittig vorhanden ist und vom Nummernschild in der Regel verdeckt wird. Optische Verbesserungen waren damals auch vom Werk aus schon in Mode.
Nun konnte der Spoiler folgen. Lackiert und montiert wurde er in einer Lackierwerkstatt in Berlin-Reinickendorf. ...
... der Streifen fehlte ja noch. Der wurde geklebt, nachdem der Lack einige Tage aushärten konnte.
Auch oberhalb der Türgriffe musste noch ein ALPINA-Schriftzug hin:
Die am Fahrzeug vorhandenen Stahlfelgen mit 165er Reifen (aus den 1990ern!) mussten unbedingt ersetzt werden. Original-ALPINA-Räder mit 6Jx13 für vorne und 6 1/2Jx13 für hinten und 185/70er Reifen sollten es werden. Ein Radsatz wie er damals angeboten wurde. Darüberhinaus gab es bei ALPINA noch einen 6J / 7J x 15er Felgensatz, der für mich aber diesmal nicht in Frage kam.
Ich fand dann nach einiger Zeit 5 Original BMW-Leichmetallräder zu einem unschlagbar günstigen Preis im Internetz bei Kleinanzeigen. Die Räder waren bereits vollständig restauriert. Die BMW-LM-Räder haben das gleiche Design wie die ALPINA-Räder, sind aber in der Dimension 5 1/2Jx13. Die Räder mussten in Hameln abgeholt werden, was ich aber mit einer anderen Fahrt verbinden konnte, so dass es kein großer Umweg oder Aufand war.
Um optisch weiter an die ALPINA-Felgen heranzurücken könnte man für hinten Spurverbreiterungsplatten anbauen. Ausgehend davon, dass die ALPINA Felgen hinten 6 1/2 Zoll breit sind, können die 5 1/2 Zoll BMW-Felgen um 1 Zoll erweitert werden. 1 Zoll = 25,4 mm, somit max. 25,4 mm als Verbreiterung. Mit 20mm-Spurplatten wäre man ausreichend unterwegs und alles ist auch sicher, denn diese Verbreiterungen sind mit TÜV-Zulassung. Doch b.a.w. genügen mir zunächst die 5 1/2-Zoll-Räder im Original ohne Spurplatten!
Dazu kamen dann natürlich noch fünf neue Reifen in der Größe 185/70.
Fertig montiert sieht der E21/316 jetzt so aus:
Auch unter dem Kofferraumboden ist jetzt ein vollweriges LM-Rad:
Um Lenkrad, Rädern und Spoiler usw. noch eins drauf zu setzen, gibt es unter der Motorhaube noch etwas zu verbessern - rein optisch zunächst!
Der Vetildeckel wurde durch einen ALPINA-Ventildeckel ersetzt. Die Ventile habe ich in einer Werkstatt sowieso prüfen und einstellen lassen und im Zuge dessen gab es den neuen Deckel.
Außerdem wurde anstelle des runden, riesigen Luftfilterkastens ein "K&N"-Sportluftfilter inkl. kleinerem, verchromten Gehäuse verbaut, der wesentlich besser ins Gesamtbild des nun sportlichen Fahrzeuges passt.
Die Domstrebe musste dafür allerdings etwas ausgeschnitten werden, da das Luftfiltergehäuse im Fahrbetrieb dor anschlug und ein Klappergeräusch verursachte.
Da der Sportluftfilter den Warmluftschlauch, der bisher warme Luft vom Abgaskrümmer zum Luftfilterkasten im Kaltlauf- /Winterbetrieb leitete, nicht benötigt, wurde dieser Schlauch als Krümmerkühlschlauch umfunktioniert. Er leitet jetzt kalte Luft von der Fahrzeugfront zum Krümmer.
Dadurch, dass der Motorblock nun nicht mehr durch den großen serienmäßigen Luftfilterkasten verdeckt wird, wurde bemerkt, dass sich am Motor auch ein Diagnosestecker befindet, bei dem die Schutzkappe fehlt. Diese wurde bestellt und angebracht damit alles vollständig ist.
Unter der Motorhaube gab es noch mehr zu ergänzen:
Eine Domstrebe, die seinerzeit auch die Original-ALPINA-Fahrzeuge hatten und die zusätzliche Stabilität ins Fahrzeug bringt. Die Domstrebe war bestellbar, aber lange Zeit nicht lieferbar.
So wurde die erst am 12. August 2021 eingebaut.
Die nahezu "neuen / fast unbenutzen", seit 1980 vorhandenen Sitzpolster in diesem 3er mussten nicht erneuert oder verändert werden. Die hintere Sitzbank ist wahrscheinlich nie benutzt worden! Eine Erneuerung, vielleicht mit dem ALPINA-Stoff, war nicht nötig. Um dennoch auch da die ALPINA-Farben darzustellen, wurde ein Kissen grün und blau zusammengenäht, mit einem ALPINA-Aufnäher versehen und auf die Rücksitzbank gestellt.
Den krönenden Abschluß der ALPINA-Maßnahmen bildete dann ein Typenschild im Innenraum, das den 316 nun ganz besonders auszeichnet:
Auch eine Christophorus-Plakette begleitet jetzt jede Fahrt des historischen BMW 316.
Zwischen all den durchgeführten Arbeiten, die hier nicht unbedingt in der Reihenfolge der Abarbeitung beschrieben sind, wurde in einer Werkstatt ein kompletter Service druchgeführt. In einer speziellen Werkstatt für Klassische BMW wurden sämtliche Flüssigkeiten (Öl, Wasser, Differenzialöl, Bremsflüssigkeit) gewechselt und die längst fällige Inspektion des Fahrzeuges wurde vorgenommen.
Im Ergebnis, dass sich der gute bis sehr gute äußere Eindruck vom Fahrzeug auch unter dem BMW bestätigt. Nur im Radhaus hinten rechts, um den dort durchgeführten Tankstutzen herum, wurde Rost festgestellt. Dieses Blech wurde am "Saisonende", Anfang Dezember 2021, fachgerecht in der Werkstatt erneuert.
Nach der Reparatur:
.... Perfekte Reparatur, auch vom Kofferraum aus gesehen:
Nach erfolgter Radkastenreparatur wurde der Unterbodenschutz in allen Radkästen und im Heckbereich erneuert.
Anfang Juli 2021 waren wir bereits mit dem nun optisch zum ALPINA-316 mutierten BMW auf einer "Oldtimerveranstaltung" in Paaren im Glien bei Berlin, wo wir von nun an regelmäßig teilnehmen werden.
Dort war das Fahrzeug einer der Publikumsmagnete:
Zum Schluß der Verbesserungsmaßnahmen fehlten dann noch die Doppelscheinwerfer, wie sie serienmäßig am 320 und 323 verbaut waren. Das ursprüngliche Vorhaben ganz einfach auf den "in der Szene" bekannten Hella-Doppelscheinwerfergrill umzurüsten, wurde verworfen, da die Scheinwerfer für diesen Grill nicht mehr zu bekommen sind. Der Hella-Scheinwerfergrill hatte seinerzeit den Vorteil, die "kleinen 3er" schnell auf Doppelscheinwerfer umzurüsten und den großen Original-Scheinwerfer beizubehalten. Der zweite, also doppelte, war dann auch als Zusatzscheinwerfer recht einfach anzuschließen.
Also mussten die Original-BMW-Doppelscheinwerfer der 320er / 323er her. Da gebraucht keine vernüftigen Teile zu bekommen sind (Stichwort mal wieder "Edelschrott"), wurden bei BMW-Classic neue Scheinwerferpaare besorgt.
Hier noch einmal die alte Front des 316, mit den einzelnen, großen Scheinwerfern:
Ohne Frontgrill während des Umbaus ...
Die neue Front mit den etwas kleineren, aber dafür getrennten Abblend- und Fernlichtscheinwerfern und entsprechendem Frontgrill:
Wirkt irgendwie sportlicher. Man beachte auch den ALPINA-Schriftzug im Grill!
Durch ein dünnes Stahlgitter, das hinter dem Grill befestigt ist, wurde das Original entscheidend verbessert. Grober Schmutz und Blätter gelangen jetzt nahezu nicht mehr zwischen Fahrzeugfront und Kühler, wo sie bisher durch die doch relativ breiten Öffnungen eindringen konnten und nur sehr schlecht zu entfernen waren, wenn man den Grill nicht abschrauben wollte.
Zum Umbau der Einzelschweinwerfer auf Doppelscheinwerfer musste die Schaltung des Fernlichtes angepasst werden.
Warum genau dies erforderlich ist und wie man die Änderung vornimmt wird auf einer separaten Netzseite beschrieben.
Hier nur der entsprechende Schaltplan, ...
... die Schaltungsbeschreibung findet man >>>hier<<<.
Während der Reparatur- und Verbesserungsmaßnahmen fiel der Kilometerzähler am Tacho aus. Nur die Geschwindigkeitsanzeigenadel funktionierte weiterhin. Die Tachoeinheit wurde also nochmals ausgebaut und der Tacho wurde komplett gegen ein Neuteil ersetzt. Ein Neuteil, das aus einer "privaten Teilesammlung" erworben wurde, da bei BMW der Tacho nicht mehr erhältlich ist. Der Kilometerstand des alten wurde auf den neuen Tacho übernommen.
Einige Ersatzteile sind allerdings sehr schwer zu bekommen. Insbesondere dann, wenn diese Teile auch bei BMW nicht über den Ersatzteilkatalog bestellbar sind. So z. B. die Fensterführung des vorderen, linken Seitenfensters. Hier fehlte ein Stück vom Gummi (s. Foto) und Ersatz musste lange im Internetz gesucht werden. Gefunden wurde diese Fensterführung bei einem schwedischen Teilehändler, der zum Glück noch eine neue Gummifensterführung hatte. Aufgrund der langen Suche, ist dies womöglich die letzte weltweit, die jetzt im 316 verbaut wurde.
vorher: nachher:
Einfach bestellbar war dagegen der Schalter am Schalthebel des Automatikgetriebes. Denn dieses elektrische Teil verabschiedete sich durch etwas Qualm aus der Schaltkulisse und einer defekten Sicherung. Schnell war diagnostiziert, dass innerhalb des Schalters die Rückfahrfunktion, die die Rückfahrscheinwerfer einschaltet, durchgebrannt war. Das neue Teil musste in der Werkstatt eingebaut werden, da dafür das Schaltgestänge von unten abgebaut werden muss, was meine Möglichkeiten ohne Hebebühne überstieg.
Wissenswertes zum Motor des 316:
Die Motoren aus der Zeit des 316 benötigen für einen problemlosen Betrieb Benzin mit 98 Oktan. Außerdem benötigen diese BMW-Maschinen, wie viele ältere Benzinmotoren nahezu aller Hersteller auch, zur Schmierung ihrer Ventilsitze eigentlich auch verbleites Benzin. Da dies heute jedoch nicht mehr erhältlich ist, muss bei jeder Tankfüllung mit heutigem bleifreiem Benzin ein Bleiersatzmittel beigefüllt werden. Anderenfalls droht ein erhöhter Verschleiß der Ventilsitze und ein merklicher Kompressionsverlust bis hin zum möglichen Motorschaden.
Das Bleiersatzmittel schmiert und schützt die Ventilsitze gegen Verschleiß, verhindert Ablagerungen, ersetzt die schmierende Wirkung des Bleis und ermöglicht das problemlose Laufen das Motors – auch mit bleifreien Benzin, sorgt also für eine optimale Motorleistung.
Eines dieser Mittel ist beispielsweise "Sonax Professional Blei Ersatz-Ventilschutz", das Motorschäden effektiv vorbeugt. In 250 ml-Kunststoffdosen z.B. beim "Westfalia Versand" zu beziehen.
Bleifreies Benzin wurde in Deutschland erstmals im November 1983 an den Tankstellen verkauft. Die ersten Fahrzeughersteller stellten zu diesem Zeitpunkt Motoren mit Katalysatortchnik vor, die unbedingt bleifreies Benzin benötigen, da Bleirückstände im Abgas die Funktion des Katalysator beeinträchtigen und diesen sogar zerstören würden. Der Begriff „bleifreies“ Benzin ist heute somit nicht mehr üblich, da alle angebotenen Benzinsorten heute, nachdem verbleites Benzin im Jahr 2000 europaweit verboten wurde, nur noch bleifrei angeboten werden.
Für ein wenig mehr Kraft habe ich mir noch etwas ganz besonderes einfallen lassen. >>>hier<<<
Wissenswertes zu ALPINA und dem Emblem:
Ein rot-blaues Wappen umgeben von einem schwarzen Ring mit großem, weißem ALPINA-Schriftzug. Seit 1967 lässt dieses Logo das Herz der BMW-Kenner höherschlagen. Ein Markenzeichen mit Geschichte, wie hier kurz dargestellt werden soll.
Faszination Alpen - Zunächst der Firmenname: Wer von Norden kommend auf Buchloe, dem bekannten Heimatort von ALPINA, zufährt, dem scheint die Namensgebung nur folgerichtig. Doch nicht der ALPINA Gründer selbst hat sich beim Firmennamen vom malerischen Anblick der Allgäuer Alpen inspirieren lassen, sondern seine Mutter: Auf dem elterlichen Schreibmaschinen-Fabrikgelände in Kaufbeuren im Allgäu nahm die ALPINA Unternehmensgeschichte ihren Anfang. Die Wortmarke der ALPINA Schreibmaschinen hat Burkard Bovensiepen für sein junges Automobil-Unternehmen schlicht übernommen.
Bis 1965 nutzte Burkard Bovensiepen für seine Geschäftspapiere den Briefkopf und den Schriftzug des elterlichen Schreibmaschinen-Werks. Das Unternehmen und das Sortiment wuchs – und damit auch Bovensiepens Wunsch nach einem ergänzenden Logo zum Schriftzug. Etwas Rundes sollte es sein, eine Bildmarke, die an das Logo von BMW erinnert. Doch Bovensiepens urbayerischer Entwurf mit weiß-blauen Rauten stieß beim Partner BMW nicht auf Gegenliebe und die Verwendung wurde unmittelbar nach der Vorstellung zur Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) 1967 untersagt. Not macht erfinderisch. Noch im selben Jahr stellte Bovensiepen einen neuen Entwurf vor: Das ALPINA Wappen war geboren.
Das Emblem der ersten Jahre bildete einen Doppel-Vergaser und eine Nockenwelle ab. Also jene Tuningkomponenten, die zu Beginn der ALPINA Firmengeschichte ein Tuning ausmachen. Schon 1971 wurde das Firmenzeichen überarbeitet: Die Nockenwelle wurde durch eine Kurbelwelle ersetzt. Sie symbolisiert großen Hubraum und damit hohes Drehmoment. Wir wissen ja: Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, außer durch Hubraum! Das hielt nur drei Jahre und 1974 war erfolgte eine weitere Anpassung an die Tuninggegebenheiten. Einzeldrossel und Kurbelwelle, also so etwas wie Laufkultur und Leistung zierten die neuen ALPINA-Logos. Da die ALPINA-Motoren dieser Zeit schon über eine Einzeldrosselanlage mit modernem Einspritzsystem verfügten, welche die Doppelvergaser ablösten. Damit repräsentiert das ALPINA Emblem bis heute ein zentrales Entwicklungsziel der ALPINA Ingenieure, die mit technischer Raffinesse für jedes neue BMW ALPINA Modell hohes Drehmoment und souveräne Laufkultur Realität werden lassen.
Übrigens: Ein ALPINA-Emblem wird niemals auf der Motorhaube oder dem Kofferraumdeckel eines „echten“ ALPINA-BMW zu finden sein, denn ein BMW ALPINA Automobil würde die eigene Herkunft niemals leugnen und trägt werksseitig an diesen Stellen voller Stolz das BMW Emblem. Als Zubehör im Exterieur ist das ALPINA-Emblem ausschließlich auf ALPINA-Radsätzen, dem ALPINA-Lenkrad und als Schriftzug im Motorraum zu finden.
Neuausrichtung der ALPINA Burkard Bovensiepen GmbH + Co. KG:
Im März 2022 geben Andreas und Florian Bovensiepen bekannt, dass die 57 Jahre alte Partnerschaft mit BMW in eine neue Ära geführt wird. ALPINA wird jetzt eine Marke der BMW Group. BMW wird ab 2026 noch mehr automobile Vielfalt im Luxusbereich, in dem auch ALPINA seit vielen Jahren etabliert ist, schaffen. „Die Begehrlichkeit der Marke ALPINA und unseres Unternehmens ist natürlich enorm. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, ALPINA nicht an einen beliebigen Hersteller zu veräußern, denn BMW und ALPINA arbeiten seit Jahrzehnten vertrauensvoll zusammen. Aus diesem Grund ist es strategisch die richtige Entscheidung, dass die Marke ALPINA in Zukunft von der BMW Group geführt wird,“ so Andreas Bovensiepen.
Das über Jahrzehnte aufgebaute Know-How und die Engineering-Expertise des Familienunternehmens werden in Zukunft neben der BMW Group auch weiteren Automobilherstellern zur Verfügung stehen. Sowohl im Bereich der klassischen Verbrennungstechnologie, als auch zunehmend in der Elektromobilität. Die enge Verbundenheit der ALPINA Burkard Bovensiepen GmbH + Co. KG mit der Marke ALPINA und der BMW Group besteht fort. Die Zusammenarbeit im Aftersales wird unverändert und langfristig weitergeführt. Die Verfügbarkeit von originalen ALPINA Ersatzteilen, ALPINA Zubehör und hochwertigen Serviceangeboten wird am Standort Buchloe langfristig sichergestellt.
Insbesondere seiner großen Geschichte möchte sich das Traditionsunternehmen nun verstärkt widmen und künftig auch Restaurationen für ALPINA Young- und Oldtimer anbieten. Dafür sind Neuauflagen von Classic Teilen wie auch von Classic Zubehör geplant. Der Einstieg in den Handel mit jüngeren und älteren BMW ALPINA Modellen ist ebenfalls vorgesehen.
Doch zurück zum 316!
Nachfolgend noch eine Auflistung der Teile, neu aber auch gebraucht, die zur weiteren Verbesserung des Fahrzeuges verwendet wurden:
- BMW-Bavaria-Radio
- Drehzahlmesser mit Digitaluhr
- ALPINA-Frontspoiler mit Zierstreifen grün/blau
- ALPINA-Ventildeckel
- ALPINA - Emblem für das Sportlenkrad
- ALPINA-Schriftzug für Grill
- BMW-Doppelscheinwerfergrill mit Doppelscheinwerferpaar der „großen“ Dreier
- 5 Original-BMW-Alufelgen 5 1/2 J x 13 mit 185/70er Reifen
- 4 ALPINA Radnabenkappen
- Spurverbreiterung hinten pro Rad 20mm
- Sport-Luftfilter
- Domstrebe vorn
- Velourfußmatten ALPINA-Design/ Dunkelblau m. grünem Rand
- Voltmeter und Außenthermometer
- Leseleuchte
- Alpina-Typenschild am Armaturenbrett
Alle diese Teile waren durchaus noch bei unterschiedlichsten Teilehändler und über Privatverkauf im Internetz zu bekommen.
Auch direkt bei ALPINA kann man in der "Classic-Abteilung" noch einige Teile bekommen.
Es gibt sogar noch ein Prospekt für den E21: E21-ALPINA-Teile.pdf.
Gleiches gilt für die BMW-Classis-Abteilung, wo noch sehr viele Neuteile über die BMW-Niederlassungen zu haben sind: s. hier:
Insgesamt habe ich einige EURO investiert und habe nun aber auch einen hervorragenden, sehr individuellen BMW 316/ALPINA. Trotz der nun verbauten vielen Extras ist der von mir aufgebrachte Betrag noch immer weit unter den Preisen für ähnliche Fahrzeuge, die im Internetz angeboten werden und weitaus weniger Sonderausstattung vorweisen können.
Für die ADAC-Versicherung musste ein Kurzgutachten erstellt werden.
Der Gutachter gab Ende Juli 2021 den Zustand mit Note 2 und den Fahrzeugwert mit 12.000 EURO an.
Von nun an wird dieser 3er BMW auf einigen "Oldtimerveranstaltungen" in Berlin und Brandenburg vertreten sein, oder vielleicht, liebe Leser, sehen Sie ihn auch mal während einer Fahrt durch die Hauptstadt oder während eines Ausfluges im Land Brandenburg. Wenn er nicht unterwegs ist, steht er in seiner Garage und wartet auf neue Abenteuer!
Übrigens Oldtimer, also klassische Fahrzeuge wie der hier beschriebene BMW, sind in ihrer Nachhaltigkeit unübertroffen!
Die von ideologischer Schädlichkeit des CO2 ausgehenden Wissenschafts- und Politclowns unserer Tage sollten sich über jeden Klassiker freuen, denn die haben alle ihren sogenannten "CO2-Rucksack" längst aufgebraucht. Geht es nachhaltiger?
Für Technik-Legastheniker ist das kaum zu verstehen, aber wegen ihrer meist hohen Gesamtkilometerleistungen und wegen des Alters haben sich sämtliche Schadstoffe längst relativiert. Es ist unbestritten, dass die Kat-losen Oldtimer Schadstoffe ausstoßen, die aber aufgrund der allgemein steigenden Luftqualität kaum noch eine Rolle spielen und diese Fahrzeuge werden jetzt in ihrem hohen Alter seltener bewegt, was den anrechenbaren Schadstoffausstoss weiter relativiert! Hinzu kommt, dass in z. B. 40 Jahren bei normaler Nutzung eines Fahrzeuges mindestens 8 neue Fahrzeuge, die Nutzung abgelöst / erneuert hätten. So zeigt sich schnell, dass sich die Herstellung auch nur eines erhaltenen Oldtimers gelohnt hat, da weniger Resources zum Fahrzeugbau verbraucht wurden.
So sind Abwrackprämien der wie immer in aktueller Politik falsche Weg. Auch ein Export in ferne Länder (meist Afrika) ist weder sinnvoll, noch Schadstoffe vermindernd. Was soll es für die Umwelt bringen, wenn unsere als politisch unbeliebt erklärten Fahrzeuge in der Dritten Welt weiterhin ihre angeblich so fürchterlichen Schadstoffe in die Luft des Planeten Terra blasen? - Nachdenken!
Und genause stellt sich die Frage, was bringt ein E-Auto, wenn ich z.B. für eine Urlaubsfahrt in den Süden zwei oder drei Tage benötige, anstatt mit modernen Verbrenner-Fahrzeugen nur einen Tag? Selbst mit einem Oldtimer braucht man weniger Zeit. Unbeachtet der verwendeten Giftstoffe und seltenen Rohstoffe, allein für die Herstellung der Batterien, machen solche E-Autos zu Umweltsündern erster Ordnung. Haben die Fahrer solcher Fahrzeuge tatsächlich ein reines Umweltgewissen oder doch nur ein Grünes Ideologiebewusstsein?
Woher kommt der Strom für E-Autos, wenn Kraftwerke bei uns abgeschaltet werden und die Energieversorgung schon jetzt gefährdet ist? - Nochmal nachdenken!
Tankstellen sind jedenfalls überall vorhanden - E-Säulen nicht!
Walter Röhrl, wer kennt ihn nicht, hat es einmal so ausgedrückt: "Ich bin 74 und habe keine Zeit mehr, die ich an Ladesäulen verschwenden könnte!" - Danke, Herr Röhrl, für diese klaren Worte!
Während E-Autofahrer ihrer Mobilität beraubt sind, fahren die Besitzer eines gepflegten Klassikers stolz an ihnen vorbei!
Den Winter verbringt der 316 von November bis März warm und trocken in der Garage:
Am Anfang dieses Aufsatzes habe ich die Frage gestellt: "Lust auf eine Zeitreise?" - Nun, die ist doch gelungen, oder?
Und so sind wir aus den 1980er Jahren direkt im heute des Jahres 2021 zurück in der Zukunft.
Berlin, März bis Dezember 2021
Im Mai 2022 wurden am Fahrzeug noch Schmutzfänger an den hinteren Kotflügeln montiert, damit Schmutz und Nässe etwas zurückgehalten werden und den hinteren Bereich etwas schonen.
Außerdem wurde die Domstrebe im Bereich des Luftfilters minimal nachgearbeitet, um Klappergeräusche im Fahrbetrieb zu unterbinden.
Der Luftfilter erhielt auch einen zusätzlichen, scherzhaften Aufkleber!
Die vor einem Jahr festgestellte Roststelle am hinteren, rechten Fensterrahmen wurde nun dauerhaft behandelt. Wobei auch die linke Fahrzeugseite an dieser Stelle kontrolliert wurde. Beide Fenster wurden ausgebaut, um diese Stelle gut bearbeiten zu können. Links war wie schon vermutet, alles in gutem Zustand. Nur die Reste eines alten Dichtungsgummis, der irgendwann nicht vollständig entfernt wurde, mussten wegpoliert werden, Rost gab es hier nicht.
Die leichten, braunen Verfärbungen waren vom Gummiabrieb und konnten wegpoliert werden.
Mehr Aufwand erforderte der rechte, hintere Fensterrahmen. Der Rost hatte noch keine Durchrostungen hinterlassen, musste hier aber tatsächlich abgeschliffen werden und ...
... das Blech neu grundiert und lackiert werden. Wobei als Grundierung ein nochmals aufgetragener Rostumwandler fungiert.
Hier fertig lackiert und für die nächsten Jahre gut versorgt.
Berlin, im Mai 2022
Die Mittelkonsole wurde erneut etwas umgebaut. Optisch war das große digitale Innenthermometer etwas zu auffällig und wurde durch ein zeitgenössisches Analogthermometer ersetzt, das jetzt oben, neben der Armaturentafel befestigt ist. Die Mittelkonsole erhielt einen Schalter für die digitalen Instrumente Voltmeter und Außenthermometer, die ja im Lüftungsgitter (zeitgenössisch) verbaut sind und nicht dauerhaft an sein sollen. Die Autosteckdose ist unverändert mit einer USB-Doppelladebuchse belegt, die zweite, dort nachgerüstete Autosteckdose ist für die Aufnahme eines Musik- /"Bluetooth"-Adapters gedacht. Der liefert "eigene" Musik vom USB-Speicher und dient auch als Freisprecheinrichtung für Mobiltelefone.
Auch eine Mittelarmlehne wurde nachgerüstet. Diese ist recht praktikabel gefertigt; man steckt sie einfach zwischen Sitz und Kardantunnel und benötigt kein Befestigungsmaterial. So lässt sie sich im Bedarfsfall auch schnell wieder wegnehmen.
Berlin, im Juni 2022
Die Zündung erfolgte eigentlich immer problemlos. Dennoch zeigten Verteilerkappe, Verteilerläufer und die Gummikappe der Zündspule (Nässeschutz) bei einer Kontrolle deutliche Alters- und Verschleißspuren. Alle drei Teile wurden gegen Neuteile ersetzt.
Die Zündkabel sahen noch relativ neu aus; die müssen wohl irgendwann schon einmal ausgewechselt worden sein und bleiben zunächst so am Motor.
Berlin, im August 2022
Die fällige "TÜV-Prüfung" (09.22) hat der 316 ohne Mängel hinter sich gebracht. Auch der verbaute Sportluftfilter fand dabei die Duldung des Prüfers.
Das in die Jahre gekommene, etwas abgegriffene Lederlenkrad wurde neu bezogen; erhielt Daumenauflagen, die waren 1980 gerade im kommen, also zeitgenössisch; und Nähte in den ALpinafarben blau und grün. Auch eine "12-Uhr-Markierung" wurde in blau am Lenkrad nachgerüstet. Nun ist es wieder fit, mindestens für die nächsten 40 Jahre!
Hier noch beim Sattler nach der Erneuerung ...
... und hier wieder im Fahrzeug montiert!
Der "Alpina-316" bekam noch einen zeitgenössischen Heckscheibenaufkleber: "Aus Freude am Fahren - BMW"
Berlin, im September 2022
Das "Alpina-Aussehen" kann man noch verfeinern. Die Bremssättel wurden vorne grün lackiert.
Berlin, im Mai 2023
Für alle BMW-Fahrzeuge gab es in den 1970er und 80er Jahren eine große Werkzeugklappe zum nachrüsten. Diese wurde anstelle der kleinen, serienmäßig verbauten Klappe am Kofferraumdeckel montiert. Neu sind diese Teile nicht mehr zu bekommen. Ich konnte eine sehr gut erhaltene, relativ günstig auftreiben. Seinerzeit hatte ich in dem hennaroten 323i (s. oben) auch diese große Werzeugklappe.
Berlin, im August 2023
Seit Dezember 2023 hat der 316 einen neuen Garagenplatz, da sein alter Stellplatz in der Sammelgarage nur eine vorübergehende Lösung war. Er steht jetzt sogar in einer Einzelgarage mit viel Platz rund ums Fahrzeug! Ein Stromanschluss ist dort auch vorhanden. So kann die Batterie im Winter jetzt im Fahrzeug bleiben und ein Lade-/Erhaltungsgerät direkt vor Ort angeschlossen werden.
Für die E21er Baureihe gab es auch Nebelscheinwerfer, die unterhalb der Stoßstange montiert wurden.
Bei Kleinanzeigen im Netz wurden passende Scheinwerfer (Originale sind nicht mehr lieferbar) entdeckt und gekauft. Geschaltet werden sie über den Schalter, der serienmäßig auch die verbaute Nebelschlussleuchte einschaltet. Allerdings hat dieser Schalter nun zwei Zugstufen. Zur Monatge unter der Stoßstange, direkt am Stoßstangenträger, musste etwas getrickst werden, da auch die Original Winkelstücke dafür nicht mehr lieferbar sind. Der 316 ist nun auch an der Front komplett!
Überarbeitung der Instrumentenbeleutung
Die rotorangefarbene Instrumentenbeleutung von Tacho und Drehzahlmesser wird über drei Plastikplättchen realisiert, die oben auf den Deckel der Instrumenteneinheit verbaut sind. Im Laufe der Jahrzehnte werden diese farbigen Plättchen (s. Foto) stumpf und nahezu lichtundurchlässig. In der Folge war die Tachobeleuchtung zu dunkel. Ersatzweise wurden die Plättchen entfernt und statt der weißen Birnchen dahinter, wurden rote eingesetzt. Allerdings brachte dies nicht den gewünschten Erfolg, da ohne die Plättchen wohl kein großflächiges Verbreiten des Lichts stattfindet. Also wurden wieder weiße Birnchen eingesetzt und aus dem Bastelbedarf wurde eine rote, hitzebeständige Folie zugeschnitten und anstelle der Plättchen auf dem Tachogehäuse verklebt (s. Foto 2). Das Ergebnis ist nun eigentlich noch besser als im Original; zumindest leuchtet die Armatureneinheit nun wieder orangerot (Foto 3).
Berlin, im Juli 2024
Im September 2024 war schon wieder die Hauptuntersuchung fällig.
Damit der Prüfer diesmal nicht wieder in Panik gerät und denkt man will mit Hilfe eines nicht genehmigten Luftfilters die Automobilwelt revolutionieren, wurde der Sportluftfilter mit seinem schönen Ansauggeräusch ausgebaut und durch den großen, runden Original-Luftfilterkasten ersetzt.
Die Hauptuntersuchung hat der 316 natürlich ohne Mängel bestanden!
Nach erfolgter Prüfung und Erteilung der neuen, blauen Plakette sollte ursprünglich der Sportluftfilter wieder montiert werden.
Doch inzwischen gab es dazu neue Ideen:
Der runde Originalluftfilterkasten wurde umgebaut: Der lange Ansaugstutzen, der eigentlich nur die Funktion hat zwischen Sommer- und Winterbetrieb / Kalt- und Warmluft mittels Umschalter zu variieren, wurde gekürzt. Für eine bessere Optik wurde der große, runde Deckel des Filterkastens silberfarben lackiert und im Luftfilterkasten ein runder, genehmigungsfreier Filter von K&N, der immer wieder gereinigt und weiterverwendet werden kann und außerdem für ein etwas besseres Ansauggeräusch gegenüber der Serie sorgt, verbaut. Auch wenn diese Variante das sonore, dumpfe Geräusch des Sportluftfilters nicht erreicht, ist es doch ein Kompromiss zwischen Können und Dürfen!
Auch eine Domstrebe behielt trotz des großen Luftfilterkastens ihren Platz unter der Motorhaube.
Um noch weiter das Alpina Original der 1970/80er Jahre darzustellen, wurde der Alpina Schriftzug am Heck noch durch die Bezeichnung "C1" in rot ergänzt. "B6 und C1" nannte Alpina die ersten 3er BMW, die seinerzeit mit dem Alpina-Angebot ergänzt wurden. Alpina war damals noch kein Automobilhersteller und bot klassisches Tuning an und die Kunden konnten zwischen den einzelnen Tuningkomponenten wählen und ihr Fahrzeug jeweils individuell ergänzen. (s. auch Netzseite von Alpina)
Spaß muss sein! Drum gab es noch eine schwarze Plakette "Historisches Fahrzeug" für die Frontscheibe.
Berlin, im September 2024
Dieser Aufsatz wurde präsentiert von:
JKS - aus Freude am Fahren!
© JKS 2021 bis 2024 u.f. / Terraner.de - Der terranische Beobachter
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