Wissenswertes
über Einpresstiefen
Vorsicht bei der Einpresstiefe - nicht jede Felgenbreite passt!
Die Einpresstiefe wird hier in der Grafik als blauer Pfeil dargestellt, die
rote Linie zeigt die Felgenmitte an und der gelbe Balken den Bereich, der durch
die ET verändert wird.
Wer auf breiteren Rädern
fahren möchte, muss bei der Umrüstung die Einpresstiefe der Felgen beachten.
Denn ein falsches Maß kann nicht nur Sicherheit und Fahrkomfort
beeinträchtigen, sondern auch zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen.
Als Einpresstiefe wird der Abstand zwischen der
Felgenmitte (in Längsrichtung) und dem Berührungspunkt von Felgeninnenseite und
Radnabe (Flansch) bezeichnet.
In den Kenngrößen der Felgenbezeichnung stellt sich dies wie folgt dar: 8 J x 18 H2 ET 38 LK 4x100
ET 38 (manchmal auch nur e 38) bedeutet in diesem Fall, dass
die Einpresstiefe 38 Millimeter beträgt. Bei einer Einpresstiefe = 0 liegt der
Flansch exakt in der Mitte des Rades. Ist die Einpresstiefe negativ (wird durch
ein Minuszeichen vor der Millimeterangebe gekennzeichnet), steht das Rad weiter
nach außen als nach innen.
Achtung
Auf manchen Felgenfabrikaten wird die Einpresstiefe
auch in Englisch ausgewiesen. Hier finden sich anstelle der Buchstabenfolge ET
die Bezeichnungen IS oder Offset.
Falsche Einpresstiefe
kann zu Schäden führen
Die Einpresstiefe bestimmt, wie tief ein Rad im
Radkasten steht. Hierbei gibt es für jedes Fahrzeug exakt vorgeschriebene
Werte. Weicht die Einpresstiefe der Felgen von den Vorgaben des Fahrzeugherstellers ab, ist die
Verwendung der Räder laut Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO)
gesetzeswidrig.
Zu geringe
Einpresstiefe
Je geringer die Einpresstiefe ist, desto weiter steht
das Rad nach außen. Dies kann verschiedene negative Konsequenzen haben:
·
Der Reifen schleift außen am Radhaus.
(Eine Verbreiterung des Kotflügels kann das Problem beheben.)
·
Die Spurweite vergrößert sich. (Hier sollte darauf
geachtet werden, dass auf Vorder- und Hinterachse die gleiche Spurweite
gefahren wird, da es sonst zu einem Über- oder Untersteuern des Fahrzeugs kommen kann.)
Zu hohe Einpresstiefe
Auch ein zu hoher Wert kann sich negativ auswirken:
·
Das Rad schleift innen am Radhaus.
(In einem solchen Fall können Distanzscheibenhelfen.)
·
Die Freigängigkeit der
Bremse ist eingeschränkt. (Auch hier können Distanzscheiben Abhilfe schaffen.)
Beim Einsatz von Distanzscheiben müssen längere
Schrauben zur Befestigung des Rades verwendet werden.
Das Schraubenmaß muss hierbei im Vergleich zu den Standardschrauben um die
Dicke der Distanzscheibe vergrößert sein.
Die Spurweite wird
verändert - deshalb tüvrelevant
Durch
die Einpresstiefe kann die Spurweite eines Autos (bei sonst gleichen
Felgen) verändert werden. Eine Verringerung der Einpresstiefe (bei
gleicher Felgenbreite) führt zu einer Verbreiterung der Spurweite eines Autos.
Im Gegensatz dazu führt eine größere Einpresstiefe dazu, dass die
Reifenlauffläche umso mehr nach 'innen baut'. Anders formuliert bedeutet eine
positive ET eine zum Radkasten verschobene Felge, eine negative ET lässt die
Felge weiter aus dem Radkasten herausragen.
Eine veränderte Einpresstiefe der Felge führt aber auch zu einer veränderten
Lenkgeometrie der Vorderachse.
Kleine Abweichungen sind dabei unbedenklich, der Fahrzeughersteller gibt in der
Regel einen Spielraum für die ET vor.
Wie ermittle ich die Einpresstiefe einer Felge?
Die genaue Einpresstiefe von Felgen steht in den
zugehörigen Papieren (Teilegutachten oder Allgemeine Betriebserlaubnis). Da
diese Werte auch als Eintragungsgrundlage für den TÜV dienen, sollten Sie beim
Kauf von Felgen stets darauf achten, dass mindestens eines der Dokumente
vorhanden ist.
Bei Felgen,
deren Einpresstiefe nicht bekannt ist, kann durch zwei Messungen und eine
Berechnung die ET einfach ermittelt werden:
Die Felge wird hierzu, zunächst mit der Außenseite nach unten auf eine flache
Ebene gelegt. Ein montierter, aufgeblasener Reifen verfälscht das Ergebnis sehr
und ist daher abzumontieren.
Zunächst wird der Abstand Ebene-Auflagefläche gemessen. Dieser sei A.
Dann wird die Felge gewendet und wiederum der Abstand Ebene-Auflagefläche
gemessen. Dieser sei B.
Die
Einpresstiefe errechnet sich somit wie folgt:
Fazit
Wer Felgen mit einer unzulässigen Einpresstiefe
montiert, riskiert das Erlöschen der Betriebserlaubnis und den Verlust seines
Versicherungsschutzes.
Daher sollten die Größenangaben neuer Felgen stets mit den Vorgaben des
Fahrzeugherstellers abgeglichen werden.
Bei abweichenden Kennzahlen ist eine Sonderabnahme durch den TÜV notwendig.
aus Quelle: http://www.toroleo.de/static/de/tipps-tricks/felgentipps/einpresstiefe
und http://de.wikipedia.org/wiki/Einpresstiefe
Beispiel für zulässige
Einpresstiefen
Reifen-
/Felgenkombinationen für BMW 325 Ci (2009) / E92
Reifen |
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Felge |
|
Einpresstiefe |
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vorn |
hinten |
vorn |
hinten |
vorn |
hinten |
|
|
|
|
|
|||
225 / 35 |
255 / 30 |
8 x19 |
9 x 19 |
37 |
39 |
|
|
|
|
|
|||
225 / 40 |
255 / 35 |
8 x 18 |
8 1/2 x 18 |
34 |
37 / 39 |
|
|
|
|
|
|||
225 / 45 |
255 / 40 |
8 x 17 |
8 1/2 x 17 |
34 |
39 / 37 |
|
|
|
|
|
|||
225 / 45 M&S |
225 / 45 M&S |
8 x 17 |
8 x 17 |
34 / 38 |
34 / 38 |
|
|
|
|
|
|||
225 / 40 M&S |
225 / 40 M&S |
8 x 18 |
8 x 18 |
34 |
34 |
|
|
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Wobei 34mm die Einpresstiefe aller BMW-Werksfelgen
ist. Da aber auch, bei entsprechendem Radsatz,
eine ET bis 39 mm
BMW-Werksfreigabe hat, kann man alle Felgen, die zwischen 34 und 39mm ET liegen
bedenkenlos und ohne umständliche
Distanzscheiben verwenden. Allerdings ist 34mm immer der Idealwert.
05.2014