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Um mysteriöse Megalith-Kultstätten zu besuchen muss
man nicht immer auf Weltreise gehen. Auch in Deutschland findet man
entsprechende Beispiele, die sich durchaus mit den berühmtesten Steinkreisen in
anderen Teilen der Welt messen können. So befindet sich nahe des Ortes Boitin in Mecklenburg-Vorpommern der sogenannte STEINTANZ.
– Ein Gegenstück zu Stonehenge?
(Auszug
aus dem Buch von Gisela Graichen „Das Kultplatzbuch“ /1988/90/97)
Einst soll an diesem Platz, so berichtet die Sage, eine Hochzeitsgesellschaft sehr ausgiebig und ausschweifend gefeiert haben. Es wurde getanzt, gelacht und viel getrunken.. Als die Gäste mit Brot und Käse zu kegeln begannen, tauchte ein alter Mann auf und warnte die Übermütigen. Doch sie machten sich über ihn lustig. Plötzlich erfolgte ein Donnerschlag, und die gesamte Hochzeitsgesellschaft wurde zu Stein. Denkbar ist, dass die Sage hier tatsächlich eine ferne Erinnerung an einen Schauplatz kultischer Tänze überliefert. Auf einem Hinweisschild am „Mecklenburger Steintanz“ heißt es jedenfalls: „Der Platz diente vor 3000 Jahren den Germanen als Kultstätte“. Die vier Steinkreise bestehen aus je neun frei stehenden stelenartigen Findlingen. Die Steine sind bis zu 1,90 m hoch. Ihre glatte Fläche weist stets zur Kreismitte. Der größte der Steine, die „Brautlade“, hat 13 Vertiefungen, die gern als Hinweis auf einen „urgeschichtlichen Kalenderstein“ gedeutet werden. Untersuchungen wiesen sie jedoch als Überbleibsel neuzeitlicher Steinschläger aus. Bereits 1765 wird der Steintanz von der Bevölkerung als Opfer-, Kult- oder Gerichtsstätte bezeichnet. 1928 entstand die Hypothese, dass die Steinkreise eine astronomische Bedeutung gehabt hätten. Und noch heute sind sie eines der Lieblingskinder der Archäoastronomen. Der Doppelstein in Kreis 3 gilt als Visier, von dem Ortungslinien ausgehen. Immer wieder werden Vergleiche zum englischen Stonehenge gezogen.
Zugang:
Von
Schwerin die 104 Richtung Güstrow. Links nach Tarnow.
An der Kirche links Richtung Boitin. Hinter dem
Ortsausgang, an der Gabelung, rechts (Hinweisschild „Steintanz“).
Im
Wald 2 km, dort rechts des Weges befinden sich die drei Haupt-Steinkreise
(Hinweisschild).
Eigene Beobachtungen und Feststellungen am Ort:
Drei der insgesamt vier Steinkreise liegen
dicht zusammen. Der vierte Steinkreis befindet sich ca. 180 m südöstlich von
den anderen Kreisen entfernt, hinter einem Wassergraben. Der größte, der drei
Kreise hat einen Durchmesser von etwa 14 m und besteht aus neun
aufrechtstehenden Steinen. Der zweitgrößere Steinkreis besteht nur aus acht
Steinen, von denen einer bereits vor sehr langer Zeit in zwei Hälften
zerbrochen ist. Er hat einen Durchmesser von ca. 13,50 m. Der kleinste, der
drei Hauptkreise besteht dann nur noch aus sieben Steinen. Eine größere Lücke,
die allerdings zwischen zwei Steinen auffällt gibt zu Spekulationen Anlass,
dass auch dieser Kreis ursprünglich aus 8 Steinen bestanden hat. Der
Durchmesser dieses kleinen Kreises beträgt nur 7,5 m. Die Mittelpunkte der drei
Kreise bilden ein gleichschenkliges Dreieck. Die Entfernung vom Mittelpunkt des
größten Kreises zum Mittelpunkt der beiden anderen Steinkreise beträgt 18 m.
Die Entfernung zwischen den Mittelpunkten der beiden kleineren Steinsetzungen
misst ca. 29 m. Die Mittelpunkte der Kreise 1 bis 3 bilden ein
gleichschenkliges Dreieck. Kreis 4 ist recht schlecht erhalten, fast keiner der
Steine steht noch aufrecht.
Der große Hauptkreis besitzt einen Stein der
noch besondere Merkmale aufweist. Er ist aus Granit, ca. 2 m hoch und
wahrscheinlich noch mal mindestens 1m tief im Boden eingegraben. In der Mitte
des Steines befinden sich untereinander angeordnet zwölf Vertiefungen, die fast
wie Knöpfe an einem Schneemann wirken. Die Vertiefungen gehen alle einige cm
tief in den Stein hinein.
Skizze zur Lage und Position der drei
Kreise
DIE
BEDEUTUNG:
Nach der Erforschung
des Steintanzes durch den Archäologen R. Beltz aus Schwerin im Jahre 1929,
wurde festgelegt, dass der Steintanz eine reine Begräbnisstätte war, da man
einige Urnen aus der Eisenzeit (600 - 400 v, Chr.) gefunden hatte. Diese
Erklärung wurde mit der wissenschaftlichen Aussage begründet, dass es sich bei
vielen ähnlichen Steinkreisen in Mitteleuropa um solche Begräbnisstätten
handele. Weitere Untersuchungen der Anlage fanden seitdem nicht statt.
Ich möchte dieser Aussage hiermit recht deutlich
widersprechen. Nach meiner Meinung, die bestimmt auch andere mit mir teilen,
wurden die Steinkreise erst nachträglich zu Begräbniszwecken genutzt, ihre
Hauptaufgabe bestand aber bei Steinsetzung vor ca. 3500 Jahren nicht darin.
Eher kann man sie, wie auch viele andere Steinkreise als Kult- und
Gerichtsstätte oder auch als steinernen Kalender werten. Auch seine mögliche
astronomische Ausrichtung, die zwar von offizieller Seite immer wieder
bestritten wird, lässt Vergleiche zu Stonehenge und
anderen ähnlich großen Steinkreisen der Welt zu und diese werden auch nicht als
Begräbnisstätte abgetan. Zudem deuten die jedem Kreis vorhandenen, so genannten
Kanzelsteine auf die Tätigkeit von Zeremonienmeistern – also Druiden – hin, die
von diesen Steinen aus ihre Himmelsbeobachtungen verkündet haben. Auch dürfte für eine
Urnenbestattungsanlage wieder einmal zuviel Aufwand
betrieben worden sein. Welchem Zweck die Anlage einst tatsächlich gedient hat
und wann und wie sie wirklich erbaut wurde, bleibt wie immer ein Geheimnis der
Vergangenheit.
Die Sage berichtet zum STEINTANZ von Boitin folgendes:
(Ergänzung zum
Buchauszug am Seitenanfang)
Das Dorf Dreetz lag früher in
unmittelbarer Nähe des Steintanzes. Einst wurde in Dreetz
eine prächtige Bauernhochzeit gefeiert. Es ging hoch her und alle waren lustig
und vergnügt. In ihrem Übermut kamen einige Bauern auf den Gedanken, mit
Würsten, Broten und Kuchen zu kegeln. Bevor sie damit begannen, ermahnte sie
ein Geist, der in Gestalt eines alten Mannes bei dem Fest auftauchte. Er forderte
sie auf, diesen Frevel zu beenden. Die Bauern hörten aber nicht auf ihn und
verspotteten den alten Mann. Zur Strafe wurden darauf alle Festteilnehmer in
Steine verwandelt (Großer Steintanz). In der Nähe des Festplatzes hütete ein
Schäfer mit seinem Hund eine Herde Schafe. Er hatte dem Festgeschehen
zugeschaut, sich aber nicht an dem Kegelspiel beteiligt. Er war dann von dem
alten Mann aufgefordert worden, sofort mit seinen Schafen zu fliehen und sich
dabei nicht umzusehen. Der Schäfer befolgte den Rat des Geistes. Als er dann
schon ein Stück vom Festplatz fort war, ließ ihn die Neugier nicht ruhen. Um
das Verbot sich umzudrehen, zu umgehen, bückte er sich und sah zwischen seinen
Beinen durch. Im gleichen Augenblick wurden er, sein Hund und die Herde auch zu
Stein (Kleiner Steintanz).
In der Johannisnacht
eines jeden Jahres ( 24. Juni ) soll aus der Brautlade
(13. Loch des größten Steines / Großer Steintanz) ein roter Faden heraushängen.
Ein Jüngling, der den Mut hat, ihn herauszuziehen, kann alle Hochzeitsteilnehmer
erlösen und den Schatz, der in der Brautlade liegt, behalten.
Wie wurde ich auf den „Steintanz“ aufmerksam ?
Durch die Zeitschrift der AAS (
Forschungsgesellschaft für Archäologie, Astronautik und SETI - http://www.aas-fg.org )
„Sagenhafte Zeiten“ Nr. 6/1999 - hier liest man:
In
Mecklenburg-Vorpommern findet man einen Steinkreis bei Boitin.
Diesen nennt man «Mecklenburger Steintanz», und den möchte ich etwas genauer
vorstellen. Immer wieder werden bei diesem Steinkreis Vergleiche zum englischen
Stonehenge gezogen. Hier brachten die Wenden ihrem
Gott «Radegast» blutige Opfer dar; aber als in
Mecklenburg das Christentum sich verbreitete, vergas
man die Kultstätte schnell. In einer alten Sage heißt es, dass dort eine
Hochzeitsgemeinschaft so ausschweifend gefeiert habe, dass sie in Übermut
verfiel und mit Wurst und Brot zu kegeln begann. Da traf sie die Strafe des
Himmels. So wurden Tänzer, Kegelspieler und die reichgefüllte Brautlade in
Stein verwandelt. Bei dem Mecklenburger Steintanz handelt es sich eigentlich um
vier Steinkreise, diese bestehen aus je neun frei stehenden Findlingen. Die
Steine sind bis zu 1,90 m groß und ihre glatte Fläche weist zur Mitte des
Kreises. 1928 kam zum erstenmal die Hypothese auf,
dass die Steinkreise eine astronomische Bedeutung haben. Wer Interesse an
diesem «Mecklenburgischen Stonehenge» gefunden haben
sollte, der fahre von Schwerin kommend die 104 Richtung Güstrow, links geht es
nach Tarnow und an der Kirche wieder links in
Richtung Boitin. Ab der Gabelung hinter dem
Ortsausgang weisen dann Schilder zum Steinkreis.
Weitere Forschungen zum Steintanz
Bei
den Steinkreisen am sogenannten Steintanz von Boitin
handelt es sich im Wesentlichen um eine über 3000 Jahre alte Sternwarte, aus
der jüngeren Steinzeit. Die vorgeschichtliche Sternwarte diente zur Beobachtung
des Jahressonnenlaufes und zugleich als sehr genauer Kalender. Die Steinkreise
wurden mit Hilfe eines einheitlichen Maßes errichtet, das der noch bis in die
1940er Jahre hinein in Mecklenburg gebräuchlichen Rute fast gleichkommt.
Besonders interessant ist, dass der dort abgebildete Steinkalender auf die
Einteilung des Sonnenjahres in 13 Monate zu 28 Tagen und einem Neujahrstag
basiert. Einer Einteilung die wieder in den 1920er Jahren diskutiert wurde, als
man die Kalendereinteilung reformieren wollte.
Diese
Kalenderdarstellung findet man bei vielen Steinmonumenten dieser Art, denn die alten Sternkundigen teilten das Jahr
nicht nur in die vier Jahreszeiten nach den Richtungen der Winter- und
Sommersonnenwenden und der Tag- und Nachtgleichen, sondern anhand von
Steinkreisen zählte man auch Tage, Monate und Jahre. Auch die Erbauer von Stonehenge z. B. zählten einen Zeitraum von 4 Jahren: 48
Steine stehen in dem Kreise, mit dem die Monate gezählt wurden, 30 Steine in
dem, der die Tage zählte, 21 in dem dritten Kreis, der als Schaltmonat
hinzukam: 30 x 48 + 21 = 1461 Tage = 4 Jahre zu 365 1/4 Tagen. 5 "Trilithen" können daneben die fünftägige
Festspielwoche von Stonehenge darstellen; denn ebenso
bekannt wie das große Steinkreisdenkmal von Stonehenge
ist seine vorgeschichtliche Rennbahn, auf der aller Wahrscheinlichkeit nach
jedes 4. Jahr zur Zeit der Sommersonnenwende - die Achse des Denkmals weist
darauf hin - ein fünftägiges Fest mit Wettkämpfen aller Art abgehalten wurde.
Der Tag der Wiederkehr des Festes wurde mit dem Kalender von Stonehenge bestimmt. Auch die olympischen Spiele
Griechenlands wurden später in jedem 4. Jahre zur Zeit der Sommersonnenwende
fünf Tage lang gefeiert. Sollten die indogermanischen Ahnen der Griechen bei
ihrem Zug nach Süden die Sitte des olympischen Festes aus ihrer nordischen
Heimat mitgebracht und entlehnt haben, so dass die uralte nordische Rennbahn,
wie sie in Stonehenge erhalten ist, später im
griechischen Gewande als "Stadion" wieder zu uns zurückkehrte?
(Selbstverständlich! Denn sie waren ja von Norden eingewandert!)
Festzustehen scheint somit, dass nahezu alle
bekannten, megalithischen Steinsetzungen nach Sonne, Mond und Sterne ausgerichtet
wurden.
Für
unseren Steintanz belegt sich dies an der nachfolgenden Zeichnung:
(Quelle der
Zeichnung und der Erklärungen zur Zeichnung ist das Buch
"Hoch-Zeit der Menschheit" v.
R. J. Gorsleben, Faksimile-Nachdruck v. 1930,
Faksimile-Verlag Bremen)
Erklärungen zur
Zeichnung:
Die Kreise I, II, und III bilden zusammen den
"Großen Steintanz"; 140 m südöstlich davon liegt Kreis IV, der
"Kleine Steintanz". Zwischen den Kreisen I und II liegt, von der Erde
fast verdeckt, noch ein einzelner Stein. An der Außenseite des Kreises IV
liegen vier Steine, drei dicht beieinander, der vierte für sich allein. Der
eine Stein des Kreises III ist in der Mitte gespalten, beide Hälften stehen
nahe zusammen und doch weit genug, um vom Mittelpunkt des Kreises I über die
Mitte von III hinwegzusehen zur Mitte des Kreises IV. Außer den drei
Mittelpunkten stehen mit dem "Visierstein" von III vier (oder fünf?)
Steine auf dieser Richtung, die mit der Nordrichtung den genauen Winkel 133°
11' 29" bildet.
Der Sonnenaufgangspunkt zur Wintersonnenwende ist hier festgelegt und damit der
uralte Neujahrstag. Die 28 Tage des Monats zählte man im "Großen
Steintanz", dessen drei Kreise 28 Steine fassten. Die 13 Monate (=
Mondumläufe) des Jahres wurden an den 13 Steinen des "Kleinen
Steintanzes" vermerkt. 13 x 28 ergibt aber erst 364 Tage; darum zählte man
an dem einzelnen Stein zwischen den Kreisen I und II noch einen Tag (wohl den
Neujahrstag zum Fest der Wintersonnenwende) besonders hinzu, und das Sonnenjahr
war mit 365 Tagen voll.
Bis die Sonnenwendrichtung genau feststand und dann endlich an den Bau des
"Kleinen Steintanzes" für die Monate herangegangen werden konnte,
zählte man die Monate an dem größten Stein, der schon zum Kreis II
herangeschafft war oder der als Findling dort gleich ruhte; an den 13
Vierkantlöchern, die man in ihn hineinschlug, ließen sich ebenfalls die
Mondumläufe des Jahres zählen. Als aber die Sonnenwendrichtung genau
gefunden war, da baute man doch um den Zielpunkt den Jahreskreis IV mit den 13
Monatssteinen. Lange Zeit mögen die Alten so das Jahr, mit der
Wintersonnenwende beginnend, zu 365 Tagen gezählt haben, bis sie sahen, daß die Sonne in der Sonnenwendrichtung I-III-IV wenige
Tage später aufging, als ihr Kalender zeigte. Wieder ging manch ein Jahr
eifriger Beobachtung darüber hin, bis sie erkannten: in jedem 4. Jahr geht die
Sonne einen Tag später genau in der Richtung auf, die wir festlegten. Da
stellten sie noch vier Steine um den Kreis IV herum: drei eng beieinander, die
die gewöhnlichen Jahre zu 365 Tagen bezeichnen sollten, den vierten besonders,
denn in jedem 4. Jahre mußte das Wintersonnenwend-
und Neujahrsfest zwei Tage lang gefeiert werden, sollte der Steinkalender
weiter Anspruch erheben können auf genaueste Gültigkeit.
Was bedeuten nun aber die beiden Steine in den
Kreisen II und III? Der Volksmund bezeichnet sie als die Kanzeln, weil die
Erbauer Auftrittsstufen hineinschlugen. Wer auf diese Kanzeln
hinaufsteigt und einen Kompaß vor sich auf die
Felskuppe legt, der sieht, daß sein Blick von der
Kanzel des Kreises II genau nach Süden, von der Kanzel des Kreises III genau
nach Westen gerichtet ist. Die eine Kanzel war also der Beobachtungsstandpunkt
für die Mittagslinie, die andere der Beobachtungsstandpunkt für den
Sonnenuntergang zur Tag- und Nachtgleiche, also bei Frühlings- und
Herbstanfang. Daß die Erbauer es für nötig
erachteten, diese beiden Linien von einem erhöhten Standpunkt zu beobachten, läßt darauf schließen, daß die
Ziel- und Endpunkte dieser Richtungen ziemlich weit entfernt lagen. Das erkennt
man für die Mittagslinie auch schon aus dem Gelände: nach Süden fällt es stark
ab auf einen Wiesengrund zu, dahinter steigt es wieder zu einer etwa 1 km
entfernten Höhe an, die vom Steintanz aus den südlichen Horizont begrenzt. Auf
dieser Höhe, die schon seit langen Zeiten unter dem Pflug liegt, wird der Endstein der Mittagslinie gestanden haben. Vielleicht war
es einer von den beiden Steinen, die man auf dieser freien Höhe in neuerer Zeit
als Festpunktsteine für die Landes- und für die Ortsvermessung verwandte. -
Daß der Kreis II außerhalb der
Wintersonnenwendrichtung steht, läßt den Schluß zu, daß er einer anderen
Richtung zugeordnet war. Ein Felsen auf einer etwa 250 m nordöstlich liegenden
Höhe und viele, zum Teil in einer Reihe liegende Felsen auf dem Hügel etwa 200
m südöstlich lassen die Vermutung aufkommen, daß in
dieser von Südwesten über Kreis II nach Nordosten weisenden Richtung von etwa
48 die Vermarkung des Sonnenaufganges zur Sommersonnenwende gelegen hat.
Das astronomisch Wichtigste der Anlage aber steht einwandfrei fest, nämlich die
Festlegung der 13 Monde und der 365 1/4 Tage des Jahres und der
Wintersonnenwende als Jahresanfang. Die Vermarkung der Tag- und Nachtgleichen
und der Mittagslinie ist bei der Existenz der Beobachtungskanzeln mehr als
wahrscheinlich.
(Ende
aus o. g. Quelle. - s. a.
Internetzseite.
http://www.wfg-gk.de/archaeologie30.html )
Auf die Quelle für Zeichnung und Erklärungen
dazu wurde ich durch Herrn D. Schroeder aus Bützow (ein Ort nahe Boitin)
aufmerksam gemacht. Herr Schroeder hat Anfang Februar 2011 auch die
nachfolgenden Fotos gemacht und freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Er
hat vor Ort am Steintanz noch ermittelt, dass die 13. Öffnung im Hauptstein
wieder freigelegt ist.
Das freigelegte 13.Loch.
Dieser
Stein bildet vermutlich eine verlängerte Achse zu Kreis IV. Der gespaltene Stein in
Kreis III.
Für noch mehr Informationen findet der
interessierte Leser hier auch eine .pdf-Datei, die den Bericht zum Steintanz
von Werner Timm aus den 1920er Jahren enthält und aus dem bereits o. g. Buch
entnommen wurde. Diese .pdf-Datei wurde freundlicherweise ebenfalls von Herrn
D. Schroeder aus Bützow zur Verfügung gestellt.
Boitin-WTimm.pdf
DER STEINTANZ VON BOITIN
Ein guter Heide muss dort hin,
zum alten „Steintanz von Boitin“,
nach Mecklenburg am Swebenmeer,
bei Bützow liegt er ungefähr.
Dort bauten unsere
Urzeit-Ahnen,
schaffensfrohe Frühgermanen,
im abgemessenen Gelände,
den Kultplatz für die
Winterwende.
Die alten Meister waren helle,
sie bauten nach der
Steinzeit-Elle,
im Wissen um den Himmel, stark,
den Sonnen-Monde-Sternen-Park.
Sie setzten sich
Kalender-Steine,
sie kamen mit der Zeit ins
Reine -,
erkannten gut des Mondes
Längen,
den Jahreskreis von 13 Gängen.
Zum Jul-Fest um die
Winterwende,
beging das Volk die
Opferspende,
damit die Gottheit Segen leihe,
das Neue Jahr zum Glück
gedeihe.
Es schloss der 13 Monde Kranz,
der neue Mond lud ein zum Tanz.
Ein Jahr war aus, ein Jahr
begann,
die Ewigkeit sich weiterspann.
Die Gilde tanzt‘ im
Reigen-Schritt,
die Trommel riss den Hornruf mit.
Rot strahlte
Sonnwendfeuerschein,
zur Bruutkist,
dem Kalenderstein.
Und wieder wurd‘
es stille Nacht,
die Weihe hat‘ das Jahr
entfacht -,
Monde und Sterne kreisen rund
-;
die Zeit gibt sich den Weisen
kund.
Und wenn Jahrtausende auch zieh‘n,
es bleibt die Botschaft von Boitin.
Des Ahnen-Weistums hoher Stand,
ist hier in Stein und Maß
gebannt.
Dieses
Gedicht zum Steinkreis ist von Gerhard Hess. Man kann es unter http://www.oding.org/index.php/artglaube/1492-der-steintanz-von-boitin
nachlesen und man findet dort auch noch weitere interessante Informationen zum
Steinkreis.
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