Götterdämmerung
Der keltische
Naturgott Cernunnos (gesprochen Kernunnos) wurde bereits in der Steinzeit als
Naturgott verehrt. In der keltischen Sprache bedeutet Cernunnos
soviel wie: „der Gehörnte“.
Sein späterer germanischer,
in diesem Zusammenhang weniger bekannte Namen, ist Freyr.
Er gilt als
Herr der Tiere und als Begleiter der großen Erdgöttin. Er wird als Gott der
Natur, des Waldes, der schöpferischen Naturkräfte, der Fruchtbarkeit, der
Zeugungskraft, des Wachstums, der Reinkarnation, der Kreuzwege, der Krieger
aber auch als Gott der Liebe und als Gott des Wohlstandes und Reichtums
bezeichnet. Er fördert Lebenskraft und Fruchtbarkeit und verkörpert die
Heiligkeit der freien Natur, die Freiheit der Wildnis und eine Freiheit des Mensches als Teil dieser wilden Natur.
Er steht für
eine bereits bei den paganen Gottesvorstellungen vorhandene Dreiheit – hier:
Naturglaube, Schutz und Ernährung. Drei Begriffe, die im Heidentum von jedem
Mann - je nach persönlichen Vorlieben - verschieden stark zu verwirklichen sind
und immer zusammengehören. Ein wahrer Mann hat danach nicht nur
geistig-religiös, nicht nur als Krieger oder nicht nur als Ernährer tätig zu
sein, sondern er hat alle drei Anforderungen zu erfüllen: Er hat seine Familie
zu ernähren, er hat sie zu schützen und er hat sich geistig weiter zu
entwickeln. Alles andere bedeutet ein wertvolles Leben nur zu vergeuden und der
Natur zu schaden. Nur Väter sind nach diesen paganen Glaubensgesetzen ganze
Männer. (Anmerkung: Wobei dies natürlich auch heute einen gewissen nicht zu
leugnenden Wahrheitsgehalt hat.)
Cernunnos trägt oft auch die Namen: Cernowain, Cernenus, Herne, Esus, Großer Vater, der Gehörnte oder der Jäger. Pan,
Dionysos, Satyr, Freyr.
Die Druiden
nannten ihn Hu-Gadarn. Ein Hirsch (ein Gehörnter)
gilt in vielen Kulturkreisen der Erde als Vertreter von Sonne und Licht auf
der Erde - als Lichtbringer.
Freyr / Cernunnos wird oft als bärtiger Mann mit langen Haaren und
zwei Hörnern oder einem Geweih auf dem Kopf dargestellt. Die berühmteste
Abbildung des Gottes dürfte die auf dem „Kessel von Gundestrup“
sein. Der Kessel wurde 1891 in Nordjütland / Dänemark gefunden und stammt aus
dem 1. oder 2 Jahrhundert vor Null. Die Abbildung darauf zeigt den Gehörnten in einer
Gruppe von Tieren sitzend. Einem Hirsch rechts, und einem Wolf links von ihm
kommen besondere Bedeutung zu. Er sitzt trennend, zwischen diesen beiden
Tieren, die für das Leben (Hirsch) und für Tod und Vernichtung (Wolf) stehen.
Wenn er könnte würde der Wolf den Hirsch zerreißen. Freyr / Cernunnos
zwischen den beiden Tieren bildet einen Ausgleich und somit ein Gleichgewicht
zwischen Leben und Tod.
Eine gute Beschreibung des Gehörnten Gottes gibt es in
Form eines Gedichtes von einer französischen Nonne mit dem Namen Marie-Pierre:
Sag ihnen was der Wind den großen Steinen
sagt,
was das Meer den hohen Bergen sagt,
Sag ihnen, dass eine unendliche Liebe
das Universum seit Urzeiten durchdringt.
Sag ihnen, dass er nicht ist, was sie glauben,
sondern ein lieblicher Wein ist, den man trinkt,
ein gemeinsames Mahl,
in welchem jeder gibt und empfängt.
Sag ihnen, dass er der Flötenspieler im
Mondlicht um Mitternacht ist;
Er nähert sich zunächst und läuft dann doch weg,
er springt über Bäche und heilige Quellen.
Erzähle ihnen über sein schuldloses, grünes Gesicht,
über sein Licht, Schatten und Gelächter.
Sag ihnen, dass er dein Raum und deine Nacht ist,
deine Wunde und deine Freude, dein Feind und dein Freund.
Aber sag ihnen auch,
dass er nicht so ist wie du ihn beschreibst,
und dass du ihn eigentlich gar nicht kennst.
Während der
sogenannten Christianisierung Europas wurden die christlichen Missionare immer
wieder mit den alten Naturgöttern und einem enormen Wissen der alten
Priesterinnen und Priester konfrontiert. Das bereitete den Missionare offenbar
eine gewisse Angst und Sie machten den von ihnen verhassten Freyr / Cernunnos, dem noch immer eine große Bedeutung geschenkt
wurde, zum Dämon, zum „gehörnten“ Gegenspieler des „einen wahren Gottes“ – zum
Teufel und Satan.
Dabei ist
Satan in der Wortbedeutung eigentlich der Gegner, Widersacher oder Ankläger.
Das englische „Devil“ findet eine Parallele im indischen Wort „Devi“ und
bedeutet dort so viel wie Gott. Somit ist Satan nur ein Gott, der dem
Christentum widerspricht. Widerspruch weil die natürlichen Instinkte der
Menschen verboten werden und die Natur missachtet wird. Aber ist denn ein
derartiger Widerspruch tatsächlich so Böse ?
Im Laufe der
Jahrhunderte wurden dann, da insbesondere der Glaube an Freyr / Cernunnos – wenn auch nur versteckt – anhielt, ersatzweise
der heilige Eustachius und noch später auch die
Legende von Hubertus erfunden, um den Menschen die Abkehr von Freyr / Cernunnos zu erleichtern. So verbirgt sich eigentlich
hinter den sogenannten Heiligen der ersten, christlichen Jahrhunderte im Grunde
immer ein wichtiger Naturgott oder eine wichtige Naturgöttin. Nur durch diesen
Paganismus konnte die von den römischen Päpsten gewollte, erzwungene
Christianisierung voranschreiten.
Auch mit der katholischen „Mutter Gottes –
der Jungfrau Maria“ wurde beispielsweise so verfahren. Sie stellt eigentlich
nur die christliche Verkörperung der heidnischen Erdmutter, der großen
Erdgöttin mit den vielen Namen dar: So trug sie je nach Region und Volk folgende Namen: Gäa, Noreia,
Anu, Dana, Danu, Isis, Demeter, Ceres, Percht, Hel, Holle, Freja, Baba Jaga und auch Mari = Maria. Ihr
lateinischer Name lautet „die Meere“, aber sie war auch Himmel und Erde, da sie
in ihrer frühesten Form als Dreiheit erschien. Maria, die Himmelskönigin
verkörpert so viele Göttinnen, dass es schwer ist, die besonderen Eigenschaften
noch zu beschreiben. Sie wird von allen Frauen verehrt, deren Göttinnenkulte verboten oder christianisiert wurden. Sie
beinhaltet die germanischen Geburts-, Todes-, und Vegetationsgöttinen.
Dargestellt wird „Maria“ meistens in den drei Farben der Göttin in Verbindung
mit dem blauen Mantel - dem Symbol für die Himmelsgöttin. Der Verehrung Marias
als Gottesmutter setzten die christlichen Kirchenväter zunächst erheblichen
Widerstand entgegen, denn sie waren sich darüber im Klaren, dass Maria aus
einer Mischung verschiedener althergebrachter Göttinnen bestand, deren
Niederkunft das Weihnachtsfest ja eigentlich gilt. Die christlichen
Würdenträger mussten sich mit dem Marienkult herumplagen. Das Bedürfnis der
Leute, die Mutterfigur zu verehren, trat einfach immer wieder zu Tage. Somit
verehrt man deshalb auch in katholischen Kreisen Maria als „Mutter Gottes“.
Auch die „drei Bethen“ (Nornen) mit den Namen: Ambeth + Wilbeth + Borbeth (Verkörperung von:
Erde + Sonne + Mond) gehören zum Kult um die große Erdgöttin. Die drei
Frauen waren in drei Farben gekleidet : weiß + rot +
schwarz . Die Farben symbolisieren die dreifaltige, große Göttin: die
jungfräuliche Weiße + die reife menstruierende Rote + die schwarze Alte. So gilt davon
abgeleitet auch der Wochentag Samstag als Form des althochdeutschen S’Ambeths Tag! Also auf ein Tag zu Ehren der norisch-kelto-germanischen Erdgöttin Ambeth,
einer der drei Bethen.
Auch für die
große Erdgöttin, die Mutter der Natur, gibt es eine treffende Beschreibung:
Sie, die Allmutter der Natur,
die Beherrscherin
der Elemente (*), (*) gemeint sind hier die vier Lebenselemente,
die ein Überleben erst sichern:
erstgeborenes Kind der Zeit, Erde
Wasser Luft Feuer
höchste aller Gottheiten,
die Königin der Seelen,
Sie vereint in sich die Gestalten
aller Götter und Göttinnen.
Sie, die Allmutter der Natur.
Sie ist alles was war, was ist und was sein
wird.
Verehrt wurde
von den so genannten Heiden nur die Natur, die Mutter Erde. Sie (heute sagen
wir einfach „unser Planet“) war bereits in der Frühzeit als Spenderin allen
Lebens anerkannt und hatte somit viele Namen und Gestalten. Die große Mutter
verkörperte die Tiefe der Erde und hatte Macht über Leben und Tod. Noch im
Mittelalter galt Mutter Erde als Kraftspenderin und selbst heute wird sie noch
als Quelle der Kraft an Marienheiligtümern oder auch als Schwarze Madonna
verehrt. Einen direkten Hinweis auf dieses Wirken der Mutter Erde erhält man
beispielsweise im Märchen Aschenputtel der Gebrüder Grimm. Aschenputtel ist
eine Tochter der Erde, die von ihrer toten Mutter aus dem Grab heraus Hilfe
erhält. Die Mutter gilt dabei als die von der christlichen Kirche entmachtete
Mutter Erde. Der Grabhügel ist als Feenhügel zu interpretieren, aus dem die
gute Fee erscheint und die Sehnsüchte und Wünsche Aschenputtels erfüllt. Der
strahlende Prinz verkörpert den jungen Sonnengott, der sich über die Tochter
mit der Erde vermählt.
Aus der Erde
gehen wir hervor, die Erde ernährt uns, in die Erde kehren wir wieder zurück.
Die Erde bringt also Geburt, Leben und Tod.
Das ist die
Dreiheit der vorchristlichen Großen Muttergöttinnen. Eigentlich nicht sehr weit vom Christentum
entfernt.
Dennoch
machten in verschiedenen Regionen die christlichen Missionare sie (die Große Göttin, die Mutter Erde) zu einer bösen, alten, hässlichen Hexe die mit dem
bösen, gehörnten Teufel im Bande steht. So wurden im Laufe der Jahrhunderte aus
zwei wichtigen Hauptgöttern swe Kelten (große Erdgöttin und Cernunnos) die Bösewichter der Christenheit – und das
nur weil der Glaube und das Wissen um den Lauf der Natur nicht anders zu
unterbinden waren. .............
Nur ein Glaube
an Naturgeister und deren Verehrung als Gottheiten führt nicht in die
ausweglose Lage der heutigen Christen und Moslems. Beide Religionen predigen
den Glauben an einen einzigen Gott als Schöpfer und Beschützer von Natur und
Menschheit. Was aber wenn zwei Länder mit christlicher Bevölkerung sich
verbünden, um gegen ein Land mit überwiegend moslemischem Glaubens Krieg
führen. Welches Land, welches Volk soll der eine GOTT unterstützen? Die
Bevölkerung von Land A betet, dass Gott das Land und die Soldaten schützen
soll; die Menschen in Land B beten das Gott alle Soldaten nach dem Sieg gesund
heimkehren lässt und die moslemischen Bürger in Land C beten, das Gott die
Angereifer vernichten soll und sie alle vor dem Bösen bewahrt werden. DAMIT
IST EIN GOTT DOCH VÖLLIG ÜBERFORDERT !
Wurde hier
bisher über die Religion der Kelten berichtet, so liegt dies daran, dass die
Kelten im Allgemeinen meist schon seit der Steinzeit, also auch im
Megalith-Zeitalter, den heute deutschsprachigen Raum besiedelten. Die Germanen,
oder besser die germanischen Völker, sind erst relativ kurz vor dem Jahre Null
auf der Weltbühne als solche erschienen und haben sich im Jahre 9 n. N. ja
bekanntlich in der Hermannsschlacht auch gleich einen
historischen Ehrenplatz gesichert.
Die Herkunft des Begriffs „Germane“ ist bis
heute nicht zweifelsfrei geklärt. Älteste historische Berichte über germanische
Kulturen stammen von Begegnungen mit den Griechen und dem Römischen Reich;
eigene Schriftzeugnisse wie z. B. die Runen datieren erst nach dem Jahr Null.
Der Germanenbegriff ist eine völkerkundliche Einteilung in antiker Tradition
für eine Großgruppe zwischen Kelten und Skythen. Er ist zum geringen Teil eine
Selbstbezeichnung, im Übrigen aber eine Fremdbenennung von außen.
Ungefähr im Jahre 500 vor Christus entstand die germanische
Ursprache. Die germanische Mythologie wurde im Raum Nord und Mitteleuropa von
verschiedenen Völkern mit ähnlicher Sprache und Kultur praktiziert. Cäsar
prägte den Begriff Germanen im Jahre 51 vor Christus. Die Germanen selbst
bezeichneten sich nicht so.
Die germanische Religion wurde in Helden- und Götterliedern in stabreimform
mündlich an die nächste Generation weitergegeben. In der Lieder-Edda (ältere
Edda) wurden 1271 in Island erstmals die Lieder der Wikinger des 9.-13.
Jahrhunderts schriftlich festgehalten. Um 1220 schrieb Snorri Sturluson als
Lehrbuch der Dichtkunst die Prosa-Edda. Sie wird auch jüngere-Edda genannt weil
sie sich auf Inhalte der Lieder-Edda bezieht. Außer der Edda gibt es wenige
verlässliche Quellen zur germanischen Religion. Durch die Christianisierung war
die nordische Mythologie im Mittelalter quasi nicht mehr bekannt. Die Religion
hielt sich in den skandinavischen Ländern bis zum 11. Jahrhundert.
Das Wachsen eines germanischen
Einheitsgefühls ging von verschiedenen Zentren aus und war mehr von außen als
von innen her stimuliert. Dabei spielte auch die Infiltration von geografischen
Randgruppen an der Elbe und in Jütland sowie in Südskandinavien und die damit
einhergehende Selbstkeltisierung eine Rolle. So
handelt es sich bei den freien Germanen also eigentlich um einen losen
Zusammenschluss (z.B. 9 n. N. gegen die Römer) verschiedener Völker bzw.
Volksstämme mit ähnlichen Interessen. Einige dieser unterschiedlichen
Volkstämme sind: Cherusker, Semnonen, Hermunduren, Markomannen, Sueben, Quaden,
Chatten, Chauken, Friesen, Angeln, Kimbern, Eudusen,
Teutonen, Suionen, Lemovier,
Burgunden, Aesten, Lugier, Peukiner. Hinzu kommen noch einige nicht freie Stämme (z.
B. Bajuwaren, Alamannen, Schwaben), die durch die Römerherschafft seinerzeit
unterdrückt wurden oder wie auch die keltischen Stämme mit der römischen Kultur
verschmolzen sind. Ob Franken aufgrund dieser Verschmelzung noch als Germanen zu
werten sind, wird von Historikern kontrovers diskutiert.
Redet man von den Germanen, muss man auch die
germanischen Götter erwähnen. Neben den allgemein bekannten wie Odin (Wotan) und Thor gibt es da
noch eine ganze Reihe mehr.
So findet man in
der Göttin Jörd beispielsweise die große Erdgöttin, die Allmutter der
Natur, wieder. Oder die Göttin Idun (auch Iduna), sie galt bei den Germanen als
die Göttin der Jugend und der Unsterblichkeit. Idun
ist die Hüterin der goldenen Äpfel, die allen Göttern ewige Jugend und damit
Unsterblichkeit verleihen. Zu erwähnen wäre auch noch Freyja, als Göttin
der Liebe, und als Beschützerin der Ehe.
Die germanischen Gottheiten unterscheiden
sich nach Wanen und Asen. Wobei die Wanen in Wanaheim
und die Asen in Asgard leben. Asgard befindet sich in der Krone der
Weltenesche Yggdrasil. Dem Geschlecht der Asen werden eher
kriegerische Gottheiten zugeordnet, während es sich bei den Wanen eher um
Fruchtbarkeitsgötter handelt. Nach einer Theorie stellen die Wanen eine
Erinnerung an die Götter der vor-indoeuropäischen Urbevölkerung dar, deren
Kultur und Religion von den eindringenden Indogermanen bewusst zu etwas Neuem
verändert wurde. Demnach entsprechen die Asen den Göttern der Indogermanen. Der
Wanenkrieg, in dem die beiden Göttergeschlechter
gegeneinander kämpften und der mit einem Friedensschluss und dem Austausch von
Geiseln endete (wodurch die uns bekannten Wanen zu den Asen gelangten),
repräsentiert die Auseinandersetzung dieser Volks- bzw. Göttergruppen.
Wanen:
Name |
Weitere Namensform |
Bedeutung |
Njördr |
Gott des Meeres, der Navigation und der Seefahrt |
|
Freyr |
Cernunnos (keltisch) |
Gott des Himmelslichtes, der Wärme, des Friedens und
der Fruchtbarkeit. Er fördert die Lebenskraft und die
Fruchtbarkeit. |
Freyja |
Freya, Frija,
Frigga, |
Göttin der Liebe, Schönheit und Fruchtbarkeit. |
Gullveig |
Heidi, Heid |
Hüterin der Schätze und Seherin der Runenmagie |
Kvasir |
Gott des Wissens, hat auf jede Frage eine Antwort |
|
Tyr |
Tiw, Tig, Ziu, Tiu, Tiuz, Teiwaz, Tiwaz, Ties, |
Gott des Kampfes und Sieges, Kriegsgott, |
Asen:
Name |
Weitere Namen |
Bedeutung |
Odin |
Wodan, Wōden, Wuotan |
Göttervater, Gott der Schlacht, der Weisheit, der
Ekstase, des Krieges, der Dichtkunst |
Thor |
Donar |
Gott des Donners, Gewitters und des Wetters, der Arbeit
und des Kampfes. Fruchtbarkeitsgott und Schutzgott |
Jörd |
Fjörgyn, Fold, Hlodyn, Hludana, |
Die große Erdgöttin, Odins Frau und Mutter Thors, |
Sol |
Sunna |
Personifikation der Sonne |
Loki |
Lohho, Vé |
Gott des Feuers, Gott der Lügen und Täuschung, Urheber
des Bösen, sehr zwielichtige Gestalt, Intrigant |
Eir |
Göttin der Heilkunde und Heilung. Die beste Ärztin |
|
Heimdall |
Wächter der Brücke Bifröst |
|
Ullr |
Wulder, Wuller |
Gott des Winters und der Skiläufer, Gott des Ackers und
der Weide, Gott der Eide, Jäger und Bogenschütze auf Skiern |
Saga |
Göttin der Dichtkunst und Geschichte. Im
südgermanischen bzw. (alt-)hochdeutschen Raum als Bezeichnung „Sage“
erhalten. Von althochdeutsch sâga (Fem.
Sing.) |
|
Skadi |
Göttin der Jagd, der Berge und des Winters |
|
Baldur |
Balder |
Gott der Gerechtigkeit des Lichtes, der Güte, der
Reinheit, der Schönheit |
Forseti |
Fosite, *Forasizo |
Gott der Gerechtigkeit und des Rechts, „Vorsitzender“,
Richter über Götter und Menschen |
Var |
Varla |
Göttin der Ehe, Göttin der Treue, Verträge und Eide,
Göttin der Liebe |
Lofn |
Göttin der Eintracht |
|
Sippja, Sive |
Göttin der Ernte |
|
Hödur |
Gott der Dunkelheit, der blinde Gott |
|
Syn |
Göttin der Gerechtigkeit und Wahrheit, Göttin der
Rechtspflege |
|
Vidarr |
Vidar, Widar |
Gott der Natur und des Waldes, Gott der Rache und des
Schweigens |
Idunn |
Idun, Iduna, |
Göttin der Jugend, der Fruchtbarkeit und der
Unsterblichkeit; |
Frigg |
Frija, Frea, Frick |
Beschützerin der Ehe |
Hönir |
Bruder von Odin, Berater der Wanen |
|
Bragi |
Brego |
Gott der Redekunst |
Magni |
Gott der Kraft |
|
Hellia, Hella |
Göttin der Unterwelt |
|
Modi |
Gott des Mutes |
|
Vali |
Rächer des Gottes Balder |
|
Snotra |
Göttin der Klugheit, Göttin der Tugend und Sittsamkeit |
|
Fol (Phol) |
Einzig im zweiten merseburger
Zauberspruch bezeugt. Seine oft erwähnte Gleichsetzung mit Balder bleibt aber
fraglich |
|
Sinthgunt (sinhtgunt) |
Wie Phol, so wird auch diese
Göttin, die als Schwester der Sunna gilt, einzig im zweiten merseburger Zauberspruch genannt. Ihre Bedeutung ist
unbekannt, manche Vermutungen wollen darin das Gegenstück zur Sunna (Sonne)
sehen, doch der Mond war im Germanischen von jeher männlich. |
|
Fulla |
Folla (uolla) |
Auch hier handelt es sich um eine Göttin, die sich nur
im zweiten Merseburger Zauberspruch findet. Sie wird angegeben als Schwester
der Friia, eine verwandtschaftliche Namensdeutung
zu Phol ist unsicher, doch nicht auszuschließen. |
Odin ist der höchste und erste Gott der germanischen, nordischen
Mythologie. Er verdrängte den ursprünglichen Himmelsvater Tyr von dieser
Position. Odin wird auch Allvater genannt. Er gilt als der Gott
der Dichterkunst, des Wissens, der Magie, Himmels- Kriegs- und Totengott. Als Sturmgott
ist er Anführer von Wotans Heer. Odin der Finder der Runen, Gott der Runenweisheit.
Er sitzt auf seinen Thron Hlidskialf
in dem Saal Walaskialf in der Götterburg Asgard und
kann die ganze Welt von dort aus beobachten. Er ist allsehend was gesagt und
was getan wird. Odin zur Seite stehen die Raben Hugin
(Gedanke) und Munin (Erinnerung), die jeden Morgen
von Ihrer Reise zurückkehren, um Odin Neuigkeiten aus der Welt zu berichten.
Ebenso begleiten Ihn die beiden Wölfe Geri (Gierig) und Freki
(Gefräßig). Mit seinem achtbeinigen Hengst
Sleipnir reitet er gegen die Mächte der Finsternis!
Odin verpfändet seinem Onkel, dem Riesen Mimir,
ein Auge, um aus dem Wahrheitsbrunnen den Met Odrörir
trinken zu dürfen." Seinen Reichtum verdankt er seinem goldenen Ring Draupnir, vom dem alle neun Tage acht weitere Ringe
tropfen. Im Kampf verlässt er sich auf den Speer Gungnir,
der das Ziel niemals verfehlt.
Odin ist
auch der Gott der Gefallenen in Walhall, allgemein
der Totenführer, wie es der ältere Mythos der Wilden Jagd ausdrückt, in der
alle Totengeister unter Führung Odins durch die Nacht reiten. Sein Gefolge sind 13 Geisterkriegerinnen, die Walküren (Valkyrjar), und die Seelen der gefallenen Krieger, die
Einherier, die in Walhall (Halle der Gefallenen) wohnen. Diese glänzende Halle stand in Gladsheim,
vor ihr der Hain Glasir, dessen Bäume goldene Blätter
trugen. Über der Haupttür des Saales, der so hoch
war, dass man kaum seinen Giebel sehen konnte,
hing als Symbol des Krieges ein Wolf, darüber ein Adler.
In unseren Wochentagsnamen haben die
alten Götter noch bis heute überlebt. Dienstag leitet sich von Tyr ab, Mittwoch für Odin = Wotan; Donnerstag
gilt für Thor, dem Gott mit Blitz und Donner aus dem Hammer; Freitag ist Freyja gewidmet; Samstag
leitet sich vom Tag für Ambeth (Ambeths
Tag) ab.
Heilig galt den Germanen auch Yggdrasil. Es ist in der
germanischen, nordischen Mythologie der Name für eine Esche, die als Weltenbaum
den gesamten Kosmos verkörpert. Dieser Weltenbaum als zentraler Punkt im Kosmos
wurde in heiligen Hainen durch eine Irminsul symbolisiert. Eine Irminsul (d. h. „große bzw. gewaltige
Säule“) oder auch als Irmensäule oder Irmensul bezeichnet,
war ein Hauptheiligtum aller germanischen Stämme. Die letzte bekannte Irminsul
wurde mutmaßlich im Jahre 772 durch Karl dem Großen bei den Externsteinen
im Zuge der Christianisierung zerstört. Erhalten hat sich der Brauch dennoch.
So wird bekanntlich, insbesondere im südlichen Teil Deutschlands, durch das
Aufstellen von Maibäumen alljährlich an die Irminsul erinnert. In diesem
Zusammenhang soll auch ein weiteres germanisches Heiligtum erwähnt werden: Die Donareiche. Sie war eine dem germanischen Gott Thor (Donar) geweihte Eiche. Im Glauben
der Germanen wird der Weltenbaum auch von zahlreichen Tieren bevölkert. In
seiner Krone thront ein großer Adler und wacht über das Weltgeschehen. Auch ein
Rudel Hirche bevölkert den Baum; ihr Geweih gilt als Symbolträger für das sich
stets erneuernde Leben. Schlangen an den Wurzeln Yggdrasils stehen für das
Böse, das immer versucht dem Baum zu schaden.
Irminsul / Weltenbaum
Die Irminsul oder Yggdrasil ist die Weltenachse und der
Mitternachtsberg zugleich. Als Lebensbaum wurzelt sie in der Erde und breitet
ihre Äste zum Himmel. In verkürztem Zustand ist sie das Säulenkapitell antiker
Tempel. Die linke Spirale ist der Weg vom Frühlingspunkt zur Sommersonnenwende,
der rechte von der Herbst Tag- und Nachtgleiche zur Wintersonnenwende. Die drei
Winkel sind Ingo, Irmin und Isk,
die drei Stammesgötter der Hauptvölker. Sie sind Söhne des Mannus,
dem Verbinder zwischen Göttern und Menschen. Mannus
steht für man = Geist. Die drei unteren Winkel sind die drei Nornen am Urdbrunnen unter den Wurzeln. Eine Irminsul stand an vielen
Heiligtümern und wurde von den wandernden Stämmen, den atlantischen
Nord-Seevölkern bis in den Orient getragen, wo sie Perser und Ägypter
inspirierte.
Im Mittelpunkt der kelto-germanischen,
nordischen Religion stand stets die Verehrung der Natur.
Ist es falsch, die Natur zu ehren, in der unser
Leben erst möglich wird? Ist es falsch, Quellen zu Heiligtümern zu erklären, da
ohne Wasser kein Leben möglich ist? Ist es falsch, einen Baum zu pflegen und zu
ehren damit er reichlich Sauerstoff und CO2 spenden kann und uns damit am Leben
erhält?
Die sind nur drei Beispiele dafür, dass die
Ahnen offenbar ein gesünderes Verständnis ihrer Umwelt hatten, die uns aber
zeigen, dass wir zu diesem Verständnis zurückkehren müssen, um den wunderbaren, blauen Planeten Terra
für uns alle zu erhalten.
JKS / 2011