Die
Menhire und Schalensteine in Falera
Das Schweizer Kanton
Graubünden ist den meisten Menschen nur als Wandergebiet im Sommer und als
Skigebiet im Winter bekannt.
Kaum jemand weis, dass Chur
die Hautstadt Graubündens auch die älteste Stadt der Schweiz ist und noch
weniger Besucher wissen, dass man auf nur 1.153 Metern Höhe in Falera jede Menge Menhire bewundern kann. In Falera sind bronzezeitliche Siedlungsreste nachgewiesen
worden, man nimmt deshalb an, dass die Menhirgruppen und Reihen also mindestens
3500 Jahre alt sind. Mehr als 34 aufgerichtete Steine und einige Schalensteine
warten auf Besichtigung und Bewunderung durch die Besucher. Der Dorfname stammt
aus vorrömischer Zeit und lässt darauf schließen, dass Falera
seit der Bronzezeit ununterbrochen bewohnt ist.
Das Plateau von Planezzas nördlich der Mutta und
östlich der Kirche St. Remigius gilt als bedeutende megalithische
Kult- und Astronomiestätte. Die vielen Steinsetzungen dienten sowohl für
Kulthandlungen als auch zur Berechnung der Kalendertage. Für den Ackerbau auf
dieser Höhenlage war die genaue Kenntnis von Frühlings- und Herbstbeginn für
Aussaat und Ernte von existentieller Bedeutung. Die Anlage umfasst Peilsteine
zur Bestimmung der Sommersonnenwende, des Bauernwinters, der Wintersonnenwende,
der Nord-Süd Richtung, der Tagundnachtgleiche, des Sternes Keph
der Kassiopeia. Ein Steindreieck im Zentrum der Anlage zeigt das Verhältnis der
dritten Reihe der pythagoreischen Zahlen 8:15:17. Ein Stein mit einem Mondpfeil
weist auf eine Sonnenfinsternis im Jahre 1089 v. Null hin. Die Neigung des
Sonnen- oder Kalendersteines entspricht genau der Neigung der Erdachse. Die
Anlage ist außerdem durch Peillinien mit der Umgebung verbunden. Zum Beispiel
liegen die drei Kirchen von Falera, Ladir und Ruschein auf der
gleichen südwestlichen Kultlinie / Leylinie.
Eine uralte Prozessionstreppe zum
Gipfelplateau ?
Deutlich erkennbar – ein Schalenstein. Eine Besonderheit findet sich auf einem der
Steine im dortigen, kleinen Wald.
Man
erkennt eine eingeritzte Figur, die „der lachende Megalithiker
genannt wird. Das Ritzbild wurde erst
1984
von einem Besucher entdeckt und seit dem regelmäßig weis nachgezeichnet, damit
es besser zu
erkennen
ist. Zum Schutz vor weiterer Verwitterung wurde auch eine Plexiglasscheibe
angebracht.
Falera erreicht man über die Schweizer Bundesstraße 19
südlich von Chur. Man kommt zuerst durch Flims, dann
nach Laax. Oberhalb von Laax
ist das Dorf Falera zu finden.
Direkt am zentralen
Parkplatz beginnt das Gebiet der Menhire in unmittelbarer Nähe zur Kirche.
GPS-Daten: N 46° 48.228`
/ O 09°
14.191`.
Weitere Informationen findet man auch unter: http://www.parclamutta.falera.net/ oder http://www.ur-bild.de/NewFiles/galerie/schweiz/falera.html
JKS / 08.2009