Pagane Monats-, Wochen- und Feiertage
Der Zusammenhang zwischen der
Natur und unseren heutigen Feiertagen liegt in den mystischen Glaubenslehren
unserer als pagan bezeichneten Vergangenheit begründet.
Diesen naturverbundenen Glauben
haben die jeweiligen Päpste in Rom bei der Christianisierung der keltischen und
germanischen Gebiete als Paganismen größtenteils in
die christliche Religionslehre übernommen. Als die Christianisierung in den
germanischen und keltischen Gebieten Europas begann, konnten die Missionare die
tief verwurzelten Bräuche, die das Leben der Menschen prägten, nicht
unterdrücken. Man versuchte deshalb die alten Sitten mit dem christlichen
Glaubensgut zu füllen und man legte in Rom fest, die heidnischen Feiertage mit den
christlichen zu synchronisieren. Um dies noch weiter zu unterstützen wurden
teilweise auf den alten Kultplätzen, christliche Kapellen, Kirchen und
Kathedralen (je nach Größe und Bedeutung der alten Kultstätten) errichtet.
Es
folgt eine Gegenüberstellung der „heidnischen“ Monate, Wochentage und Feiertage
mit ihren heutigen Bezeichnungen:
Monatsname
- heute
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Monatsname
nach |
Bemerkungen
/ Erklärungen |
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Januar |
Hartung (Hartmond) |
Zeit des hartgefrorenen Schnees. „Hart“ kommt hier aus
dem Althochdeutschen und bedeutet so viel wie „viel“, „sehr“ - also viel
Schnee, viel Kälte u.s.w. |
Februar |
Hornung (Selle) |
Zeit des „Horens“ und der
Fasnacht. „Horen“ = „sich paaren“. (Bezeichnung auch SELLE – Zeit des
„Gesellens“) |
März |
Lenzing |
Zeit des Anfangs langer Tage, Frühlingsmonat |
April |
Ostermond |
Monat der Osterzeit / Ostara - Göttin der Morgenröte
und des aufsteigenden Sonnenlichts. (Bezeichnung auch SIGMOND – die Sonne
siegt über die Dunkelheit) |
Mai |
Wonnemond (Mai) |
Zeit der Freude und Lust, Eintritt der Sommerwonne. |
Juni |
Brachet (Pranget) |
Zeit des Umbrechens der Brache. Äcker werden geschont;
liegen brach. Die Natur prangt, vor allen Blumen |
Juli |
Heuert (Heumond) |
auch Heumond - Zeit der Heuernte, die Wiesen werden
gemäht |
August |
Ernting |
Zeit zum
Einbringen der Getreideernte |
September |
Scheiding |
Zeit des Scheidens, die Hochzeit des Jahres, Obsternte |
Oktober |
Gilbhard (Herbstmond) |
Herbstliche Zeit des Welkens und Vergilbens in der
Natur, Laubfall. |
November |
Nebelung |
Zeit des nebel- und windreichen Monats, Winterbeginn |
Dezember |
Julmond |
Weihnachtszeit - Zeit des Julfestes und der
zwölf heiligen Weihe- oder Raunächte. |
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Wochentag
- heute |
Wochentag
nach |
Bemerkungen
/ Erklärungen |
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Montag |
Mondtag |
dem Mond geweiht |
Dienstag |
Tiestag |
leitet sich von Ties, Tiu, Tyr ab, dem
Germanengott der Krieger |
Mittwoch |
Wotanstag |
für Odin / Wotan |
Donnerstag |
Donarstag |
für Thor, dem Gott mit Blitz und Donner aus dem Hammer |
Freitag |
Frijatag |
ist Freya, Frija, Frigga der Göttin für Schönheit und Liebe (Wotans
Gemahlin) gewidmet; ihr Beiname im Winter ist auch Frau Berchta
oder Frau Holle |
Samstag (Sonnabend) |
Sambeth |
Tag für Ambeth (Ambeth´s
Tag) ab. |
Sonntag |
Sonnentag |
der Sonne geweiht |
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Feiertage: |
(Wobei diese Auflistung keinen Anspruch auf
Vollständigkeit erhebt ) |
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1. Februar |
Imbolc –
Lichtmess: Imbolc ist ein Fest des Lichtes und
wird mit Reinheit und Unschuld in Verbindung gebracht. Die Göttin Erde
erwacht nach einer Phase der Ruhe durch das immer öfter scheinende Licht der
Sonne. Der Frühling naht und ist fast da. Es ist der
Herrschaftsantritt der weißen, jungfräulichen Göttin, die auch in der
griechischen Artemis wieder zu finden ist. Ihre Pflanze, die Artemisia,
besser bekannt als Beifuß, zählt schon seit
der Antike zu einer der wichtigsten Hexenpflanzen. Mit ihr wurde die Wohnstube
von den Geistern der langen dunklen Winterzeit gereinigt. Zu Imbolc, dem Fest des beginnenden Lichts, wird die Göttin
mit einem Freudenfeuer begrüßt. Ebenso wird vielerorts eine brennende Kerze
von Haus zu Haus getragen, um das Feuer der Brigid,
der Göttin der Inspiration und des Lebens, ins Haus zu tragen. Es wird auch
gerne orakelt, was das zukünftige Jahr bringen wird. Zeitgleich startet das
Faschingstreiben, bei dem die letzten Geister des Winters quasi hinfort
gelacht werden. |
14. Februar |
Valentinstag
– Vali: Fest der Familie, Vali (Sohn Odins) gilt als
Beschützer der Familie und Verkünder des sich nähernden Frühlings und
Ostaras, Vali verschießt Lichtstrahlen /
Lichtpfeile und gilt somit auch als Liebesgott, Fest der Liebe. |
Ostern |
Oster / Ostara / Ostermond: Das Ostarafest ist der Göttin der Morgenröte geweiht -
entsprechend wird die positive Kraft des Neubeginns gefeiert. Die
Begleittiere der Göttin für das erwachende Leben sind Hasen und Marienkäfer.
Diese Zuordnung hat sich bis heute auch im Christentum erhalten – Osterhasen
bringen Eier und Marienkäfer als Glücksbringer. Das Dunkel der Winterzeit ist
nun endgültig besiegt, und allerorts regt sich Leben. |
1. Mai |
Beltaine: Walpurgisnacht 30.4. zum 1.5. , Fest zu Ehren der Göttin Walburga,
Freudenfeuer, Beltaine = leuchtendes Feuer, Feuer
des Lichtgottes Belenos (Bal,
Baldur), Fest der Reinigung zwischen den Feuern und Fest der Fruchtbarkeit –
Maibaum; Beltane, was
„leuchtendes Feuer“ bedeutet, ist eines der vier großen heidnischen
Hauptfeste. Ein Fest zum Übergangszeit vom Frühling zum Sommer. In vielen
Gemeinden werden bis heute an diesem traditionellen Feiertag auf dem
Dorfplatz Maibäume als Symbol der Fruchtbarkeit aufgestellt. Es wird
gefeiert, getanzt und geliebt. Dies war auch der Grund, warum die
christlichen Kirchenherren dieses orgiastische Freudenfest auf das Schlimmste
verteufelten und strengstens verboten. Jedoch ist ihnen dies bis heute noch
nicht vollständig gelungen. Maibäume stehen immer noch und die Erinnerung an
„Hexentänze“ dieser Nacht werden auch weiterhin für einen Heidenspaß sorgen. |
Pfingsten |
Frühlingsthing: Vermutlich wurde der Zeitpunkt des Festes durch die Christianisierung nach
vorne verschoben. Es ist aber auch kein genaues Datum überliefert. Zum
Sommeranfang wurde ein Fest zu Ehren aller Götter gefeiert. Man hielt Gericht
auf den Thingplätzen, das gesamte Volk vergnügte sich, man verglich sich im
Kampf und man nahm die jungen Männer in den Kreis der Krieger auf. Novizen
erhielten die Priesterweihe. Vergleichbar mit heutigen Frühlingsfesten auf Rummelplätzen. |
21. Juni |
Mittsommer /
Brachmond – Litha – Sommersonnenwende: An diesem letzten Frühlings- und ersten Sommertag erreicht die Sonne
auf der Nordhalbkugel der Erde den höchsten Stand, danach werden die Tage
wieder kürzer. Von alters her wird der längste Tag des Jahres als Fest der
Sommersonnenwende gefeiert. Auch heute werden dazu noch große Feuer entzündet
- Johannesfeuer genannt. |
1. August |
Lughnasad: Dieses Fest
wird auch zu Ehren der großen Erdenmutter gefeiert. Bereits unsere Ahnen
haben sie um reiche Ernte und um Schutz gegen Unglück, Unwetter oder
Schädlinge angefleht. |
23.
September |
Herbstmond – Mabon: das zweite, vorchristliche Erntedankfest, Mabon,
Herbst-Tag- und Nachtgleiche Ein Fest des Ausgleichs und der Harmonie. Es
wird zu Ehren von Ceres, der Erntegöttin, zelebriert. Die Felder sind
abgeerntet, die Blätter auf den Bäumen zeigen sich im prächtigsten
Farbenspiel. Überall liegen die Tische voll mit den Gaben von Mutter Erde. Um
Mutter Erde zu danken, war es früher Brauch, auf den Feldern einige Ähren
stehen lassen und diese mit bunten Bändern schmücken. |
1. Sonntag im Oktober |
Haust – ein Erntedankfest |
31. Oktober / |
Samhain: Jedes Jahr
in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November wird in vielen Ländern Halloween
/ Allerheiligen gefeiert. Das heutige, US-amerikanische Halloween ist aber eigentlich ein
vorchristliches Toten- und Ahnenfest. Christlich / katholisch =
Allerheiligen, Allerseelen. Vergangenheit und Gegenwart verbinden sich
glaubensübergreifend im Gedenken an die Ahnen. Auch die „reformierten“,
evangelischen Christen wollten sich davon nicht ausschließen und ersannen den
Reformationstag. In dieser
besonderen Nacht, in der die Schleier zwischen dem Diesseits und Jenseits,
der Welt der Lebenden und der Toten, sehr dünn sind, gedenken wir bewusst der
Verstorbenen und feiern ihnen zu Ehren dieses große Fest. Dunkel und Hell
liegen in dieser Nacht nah beieinander. Dieser Zyklus spiegelt sich auch in
der Natur wider. Nachdem uns Mutter Erde ihre Früchte geschenkt und somit das
Überleben gesichert hat, begibt sie
sich zur Ruhe. In dieser dunkelsten Zeit des Jahres wird der Weg in das Reich
der Unterwelt angetreten. Nun gilt es, sich auch spirituell mit den eigenen
dunklen Seiten auseinanderzusetzen. Altes, Überholtes und „Totes“
loszulassen. Dies ist ein äußerst heilsamer Prozess, um aus dem unglaublichen
Potenzial der verborgenen Quellen wieder neue Kraft und Energie schöpfen zu
können. |
11. November |
Nebelmond: Gedenken an die Helden, die in Kriegen gefallen sind, Gedanken um für
Frieden und Freiheit zu kämpfen oder zu verteidigen, heute Martinstag und
Volkstrauertag sowie Totensonntag, |
21. Dezember |
Jul /
Mittwinter: Fest zur Wintersonnenwende, die Sonne hat den südlichen Wendekreis
erreicht, die längste Nacht des Jahres. Jul ist die weihevolle Nacht =
Weihnachten, in der auch Baldur wiedergeboren wird, (Parallelen zum
christlichen Weihnachtsfest sind unverkennbar), der Mistelzweig der Baldur
den Tod brachte wird jetzt zum Heilssymbol, Licht und Wärme wird wieder
kommen (viele Kerzenlichter), der Lichterbaum als immergrüner Weltenbaum,
Familienfest mit Gabentausch, das 13 Tage dauert – die erste Nacht des
Julfestes und 12 weitere Tage,
die stellvertretend für zwölf Monate des Jahres stehen Ende und Beginn – Tod und Wiedergeburt verschmelzen miteinander. Saturn, der
Herr der Kälte und des Eises, tritt gemeinsam mit Percht oder Hel, der Göttin des Todes und der Unterwelt, seine
Herrschaft an. Mit dieser Nacht beginnen auch die Raunächte, in denen Wotan
mit seinem Gefolge - zu dem Geister, Hexen und Wölfe zählen - in "wilder
Jagd" durch die Lüfte prescht.
Interessant
ist in diesem Zusammenhang auch: |
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Einige Gedanken zu Samhain (Halloween /
Allerheiligen):
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Informationen zu den auf dieser Seite genannten Göttern
findet man hier: |
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Zur Auswahl vorchristlicher, „heidnischer“ Kultplätze: |
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