Der Herzogstuhl bei Klagenfurt
Der Herzogstuhl ist ein Rechtsdenkmal der mittelalterlichen Geschichte von Kärnten auf dem Zollfeld bei Klagenfurt. Er besteht aus zwei rücklings zusammenstoßenden Steinsitzen, dem nach Osten ausgerichteten thronartigen für den Herzog und dem etwas älteren nach Westen gerichteten für den Pfalzgrafen. Der Herzogstuhl ist aus Römersteinen und anderen Steinen zusammengefügt. Hier leistete der auf dem Fürstenstein eingesetzte Herzog den Eid, empfing die Huldigung und vergab die Lehen. Urkundlich ist dieser Akt erstmals 1161 belegt. Die letzte Erbhuldigung am Herzogstuhl fand 1651 statt. Es gilt als sicher, dass man diesen wichtigen Zeremoniensitz nicht willkürlich irgendwo ins Gelände gestellt hat, sondern diesen vielmehr auf einem uralten Kultplatz platziert hat. Radiästhetische und geomantische Untersuchen scheinen dies zu bestätigen.
Zum Schutz vor Verwitterung und Beschädigung steht das
Denkmal heute in einem Glaskasten und ist von einem massiven Zaun umgeben.
Man findet das Denkmal wenige Kilometer nördlich von Maria
Saal bei Klagenfurt. Dort ragt im Zollfeld, rechts neben der Bundesstraße eine
hohe Baumgruppe auf. Im Schatten der hohen Bäume findet man den Herzogstuhl.
Wobei die Anfahrt dorthin auch gut ausgeschildert ist, da es sich auch heute
noch um nationales Selbstbestimmungsdenkmal der Kärntner handelt.
Mitte der 1990er Jahre erfuhr der Herzogstuhl, nach dem
Zerfall Jugoslawiens, eine Aufmerksamkeit, die den Kärnten nicht recht war.
Nach der Neugründung von Slowenien sollte das Bild des Fürstensteins die
Banknoten des Landes schmücken. Man reagierte in Kärnten recht empfindlich, da
man zunächst latente Gebietsansprüche vermutete. Diplomatische Bemühungen
hatten den Streit mit den Nachkommen der slawischen Nachbarn dann schlichten
und ausräumen können. Aktuell überlegt man in Slowenien aber wieder, den
Fürstenstein auf den künftigen EURO - Münzen abzubilden.
JKS / 08.2006