Der
Jungfernsprung
Eine Jungfrau ist auf der Flucht vor dem
Teufel, so jedenfalls die Sage, zu ihren Füßen eine senkrechte Felswand. In
ihrer Verzweiflung springt sie und wird von Engeln getragen.
Sie überlebt den Sturz unverletzt. Heute tosen
an dieser Stelle die Wasser des Zopenitzenbaches in
drei Kaskaden zu Tal, mehr als 130 Meter tief. Der Jungfernsprung!
Ein
Regenbogen spannt sich im Juli von 7 bis 8 Uhr morgens und im August morgens
von 9.30 bis ca. 10 Uhr. Über den Wasserfall. Der Jungfernsprung gilt als Kraftort und Wetterindikator. So soll von den Talbewohnern
ein Wetterumschwung bzw. Beginn und Ende des Sommers an der Färbung des Felsens
erkennbar sein.
Den Beweis, dass wir hier einen alten Kultplatz haben,
liefert auch ein Steinkreis, gleich am Anfang des Weges zum Wasserfall.
Auch einen Menhir findet man unmittelbar am Steinkreis. Ein Fersenstein, als
ursprünglicher Eingang zum Kreis? Ein versteinerter Druide?
Im Mittelpunkt des Steinkreises findet sich ein Minidolmen, der eher ein
Opfertisch gewesen sein wird.
Da der Steinkreis heute durch Hinweistafeln
zum Wasserfall und zur Sage entstellt und missbraucht wird, ist wenig zu seiner
Ursprungsbedeutung ermittelbar.
Auch die Bewohner vor Ort erzählen nur die Sage vom Jungfernsprung und wissen
nichts über den Steinkreis.
Die vollständige Sage zum Jungfernsprung:
Oberhalb des heutigen Wasserfalls lebte einst
die schöne Sennerin auf der Alm. Alle jungen Männer stellten ihr nach, doch sie
wollte von keinem etwas wissen.
Eines Tages erfuhr auch der Teufel von der Schönen und auch er wollte sie für
sich gewinnen. Er verkleidete sich als junger Jäger und begab sich zur Alm.
Doch die wunderschöne Sennerin flüchtete wie immer auch vor ihm. Sie stand bald
vor einem Abgrund, als der aufdringliche Jäger dem Mädchen schon fast zu nahe kam.
Sie sah als einzigen Ausweg einen verzweifelten Sprung in die Tiefe, um sich in
Sicherheit zu bringen. Damit der jungfräulichen Sennerin aber nichts passiert
und um dem Teufel wieder einmal mehr eins auszuwischen, haben sie mehrere Engel
aufgefangen und sicher zu Boden gebracht.
Wie erreicht man Steinkreis und Wasserfall „Jungfernsprung“?
Ausgangspunkt: Parkplatz direkt an der Mölltal-Bundesstraße (B 107)zwischen Döllach
und Heiligenblut bei der Raststation „Hexenstube“.
Gehzeit:
ca. 1,5 Stunden / Höhendifferenz:
ca. 100 m.
GPS-Daten: 47°0.654 N 12°52.097 O
JKS / 08.2014