Das Grab der Dolmengöttin - Das Großsteingrab von Langeneichstädt
Erst im Jahre 1987 wurde diese Grabanlage aus dem Mittelneolithikum
entdeckt. Bei Feldarbeiten unmittelbar neben der Eichstädter Warte wurde der
Deckstein einer Grabkammer (Dolmenlangkammergrab) angepflügt. Das Grab (
Das Großsteingrab von Langeneichstädt zeigt
einen weiteren Aspekt der Megalithkultur. Hier zeugt die „Dolmengottin",
dargestellt auf einem
Die Steinstele ist aus hellgrauem Sandstein und um einiges älter als das
Steinkammergrab, denn der Menhir wurde dort in Zweitverwendung als Deckplatte
benutzt. Das Oberteil hat eine ovale Form, ist geglättet und mit zahlreichen
Ritzungen versehen. Deutlich erkennt man ein Oval mit drei Querstrichen und
zwei Augen als stark stilisiertes Bild einer weiblichen Gottheit, der so
genannten „Dolmengöttin“. Darunter ist ein Art Axtmotiv als Statussymbol des
Mannes eingeritzt.
An den Seiten der „Dolmengöttin“ zeigen sich deutliche Glättungsspuren,
die sicherlich durch häufiges Berühren des Steins - vielleicht im Zuge einer
magischen Ritualhandlung - entstanden sind. Die Menhirstatue am Steinkammergrab
ist allerdings nur eine Kopie. Das Original befindet sich im Landesmuseum für
Vorgeschichte in Halle.
Die „Dolmengöttin“ in Langeneichstädt befindet
sich in der Nähe zum Fundort der Himmelsscheibe Nebra / Wangen und auch
nicht weit von Goseck, dem Fundort des
prähistorischen Sonnenobservatoriums. Auf den Internetz-Seiten http://www.terraner.de/Himmelsscheibe-von-Nebra.htm und http://www.terraner.de/Goseck/Goseck.htm werden auch diese
Orte beschrieben und auch unter www.Himmelswege.de findet man
weitere Informationen zu diesen archäologischen Attraktionen.
In direkter Nachbarschaft der Dolmengöttin steht auch die „Eichstädter
Warte“, ein mittelalterlicher Wehrturm. Einmal im Jahr, am Pfingstsonntag,
zieht die Bevölkerung von Langeneichstädt hinaus und
schmückt die „Eichstädter Warte“. An diesem Tage hat dann jeder die Möglichkeit in das Innere der „Warte“ zu gelangen und
vom Turm einen Ausblick ins Land zu genießen. Eine
Der Turmbau der Warte geht ins frühe Mittelalter zurück. Bereits um 900
n. N. soll hier ein Turm gestanden haben. Zu einer Zeit als die Dolmengöttin bereits
längst im Ganggrab „verarbeitet“ war. Dennoch baute man hier wieder – wenn auch
wesentlich größer – einen Turm der durchaus an einen riesigen Menhir erinnert.
…
Westlich des Ortes verläuft die Bundesstraße 180 von Querfurt nach Naumburg
(Saale).
Der Weg zur Dolmengöttin ist dort gut ausgeschildert und da die Warte
schon vom Weiten
zu sehen ist, kann man sich auch daran gut orientieren.
GPS-Koordinaten: N 51.21.495 / O 11.44.170
JKS
/ 04.2009