DOLMEN im STEINBERGPARK
in Berlin
Im Ortsteil Wittenau / Waidmannslust des
Berliner Bezirkes Reinickendorf liegt der Steinberg Waldpark. Hier findet man
etwas versteckt im Wald, unweit der dort vorhandenen Rodelbahn, ein
jungzeitliches Großsteingrab, einen so genannten DOLMEN.
Läuft man vom Waidmannsluster Damm aus einen
gepflasterten Weg, links der Rodelbahn aufwärts (Richtung Osten), findet man
den Dolmen. Es ist der Weg am äußersten, nördlichen Rand des Parks. Man
überquert auf diesem Weg die im Park als Doppelwege verlängerten Straßen Bondick- und Nimrod-. Ca. 150 Meter hinter der Bondickstr. zweigt links ein kleiner Waldweg ab. Diesem
folgt man ca. 50 Meter bis zu einem rechts abzweigenden Waldpfad,
der nach 10 Metern am Dolmen endet.
Es handelt sich allerdings
nur um eine Rekonstruktion eines der früher hier in der Mark Brandenburg
überall vorhandenen Großsteingräber. Als Vorbild für die Wiederherstellung des
Dolmens dienten die zahlreichen, noch heute vorhandenen prähistorischen
Monumente dieser Art. Der Dolmen wurde aber vermutlich erst 1935 an seinem
jetzigen Standort aus entsprechenden Findlingen aufgestellt.
Umfangreiche
Recherchen zum Dolmen und zur Entstehung wurden von Dr. Reena
Perschke vorgenommen und gemeinsam mit Publikationen
anderer in einem Sonderdruck des Leipziger Universitätsverlags in 2016
veröffentlicht. Einen Auszug dieses Sonderdrucks, der nur den Artikel zum
Dolmen im Steinbergpark enthält, findet man hier: www.terraner.de/STEINBERGPARK-Dateien/SD_FS_Beier_Perschke.pdf
Oder auch hier: http://www.academia.edu/31673366/Reena_Perschke_Der_Dolmen_im_Steinbergpark_Berlin-Reinickendorf_._In_Jonas_Beran_Ralph_Einicke_Volker_Schimpff_Karin_Wagner_Thomas_Weber_Lehren_Sammeln_Publizieren._Hans-J%C3%BCrgen_Beier_gewidmet._Leipziger_Universit%C3%A4tsverlag_Leipzig_2016_463-479
Ab
den 1920er Jahren entstand der heute so genannte Waldpark Steinberg oder
Steinbergpark, der damals auch Tegeler Steinberg hieß. Die Anlage des Parks
wurde von Karl Löwenhagen und Franz Kuhrt unter Berücksichtigung der natürlichen Gegebenheiten
in dem restlichen seinerzeit noch vorhandenen Gebiet des „Bondickschen“
Waldbesitzes, konzipiert und ausgeführt. Der Park wurde dann nach 1945 und in
den 1980ern nochmals erweitert und ist heute etwa
Ursprünglich
war dieses Waldgebiet noch sehr viel größer und es waren wahrscheinlich auch
einige Steingräber vorhanden. Aber Wald und Steine mussten dann der dichter
werdenden Besiedelung weichen. Das Gebiet gehörte ursprünglich dem Lübarser Försters Bondick. Bondick der seinerzeit auf dem Hermsdorfer Gut gearbeitet
hat, konnte das Land von der Lübarser Bauernwitwe
Knobbe 1875 erwerben. Nach dem Tode ihres Mannes war sie gezwungen, 64 Morgen
zu verkaufen, um die Erben auszuzahlen. Bondick, der
das Land für seinen Gutsbesitzer Leopold Lessing erwerben sollte, kaufte das
gesamte Areal, das sehr günstig am Tegeler Weg (heute: Waidmannsluster Damm)
lag, aber für sich selbst und errichtete inmitten des Waldes ein mit Reh- und
Hirschgeweihen geschmücktes Wirtshaus (heute: Waidmannsluster Damm 144), das er
"Waidmannslust" nannte. So erhielt dieser Stadtteil auch seinen
Namen.
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(Das
Foto zeigt den Veranstalter des RuW-Stammtisches am Dolmen.) |
JKS /
2003 – Aug. 2018