Die STEINKIRCHE
bei Scharzfeld im südlichen Harz:
Die Steinkirche
befindet sich etwas oberhalb des kleinen Erholungsortes Scharzfeld.
Sie besteht aus einem nahezu rechteckigen Höhlenraum und einem relativ großen
Vorplatz, einer Kanzel und einigen Nebennischen. Ausgrabungsfunde belegen, dass
die Höhle schon vor etwa 15.000 Jahren von Renntierjägern genutzt wurde. Später
verwendeten die Germanen die Höhle als Kultstätte. Seit dem frühen Mittelalter
fanden in der Steinkirche auch christliche Gottesdienste statt. Einer
Überlieferung nach existiert sie bereits seit dem Jahre 732 und wäre damit die
älteste Kirche im Harz. Zur Zeit der Kreuzzüge soll die Höhle zu einer
Nachbildung des Felsengrabes verwandelt worden sein. Durch einen teilweisen
Felseinbruch der Höhlendecke erhält die Steinkirche auch im hinteren Teil etwas
Tageslicht und liegt somit nie völlig im Dunkeln. Außerdem entstehen dadurch je
nach Tageszeit interessante Lichtspiegelungen. Ein kürzlich freigelegter,
senkrechter Schacht im Höhlenraum lässt auf weitere Kammern und Gänge
schließen.
Erste Ausgrabungen erfolgten
in den 1920er /30er Jahren. Dabei konnte reichhaltiges Handwerksgerät aus
Feuerstein des letzten Abschnitts der Alt-Steinzeit geborgen werden; außerdem
Tausende von Knochen kälteliebender Tiere einer Steppenfauna: Rentier,
Berglemming, Alpenschneehuhn, Pfeifhase und noch etwa 20 andere verschiedene
Arten. Auf dem Vorplatz der Höhle folgt über diesen Schichten eine solche, die
beweist, dass hier zur frühgermanischen Eisenzeit unsere Vorfahren gewohnt
haben, denn sie hinterließen uns die Reste ihrer Wohnungen und ihres
Hausgerätes. Über dieser Kulturschicht liegt wieder ein Gräberfeld mit
Skeletten. von denen die ältesten in das 8. bis 9. Jahrhundert, die jüngsten in
das 12. bis 13. Jahrhundert zurückgehen. Eigentümlich verstümmelt fand man
seinerzeit einige der älteren Skelette vor, die, wie Tonscherben beweisen, zu
den Sachsen gehören. So sind z.B. an einem Bestatteten die Hände, das Becken
und die Beine abgeschlagen worden, wie aus der damaligen, wissenschaftlichen
Untersuchung hervorgeht. Da man diesen Verstorbenen in einen in den Felsen
gemeißelten Steinsarg - im Gegensatz zu den übrigen Skeletten gelegt hat, ist
anzunehmen, dass es sich hier um einen Stammesführer gehandelt hat. Aufgrund
des Gesamteindruckes gingen die Grabungsleiter seinerzeit davon aus, dass es
sich hier um einen früheren Kriegsschauplatz gehandelt hat. Vielleicht gibt die
im Volksmund dazu bekannte Sage einen Fingerzeig, welche davon spricht, dass
die Franken die hier wohnenden Sachsen mit ihrem Führer Dinghart,
ihren Frauen und Kindern überfallen und niedergemetzelt haben. Seit dieser Zeit
muss auf dem Steinsarg zu bestimmten Jahreszeiten ein Feuer gerannt haben.
Vielleicht ein Sonnenwend- oder Osterfeuer, denn es fanden sich eine Reihe von
regelmäßig aufeinander folgenden Brandschichten. Die Grabungen wurden
seinerzeit nicht vollständig abgeschlossen und wurden seit dem auch nicht
wieder aufgenommen. Es ist somit nicht ausgeschlossen, dass die ältesten,
damals nicht erreichten Erdschichten, weitere überraschende Erkenntnisse
verbergen.
Zur Höhle existieren
zahlreiche Sagen und volkstümliche Überlieferungen. Sie handeln u.a. von
Kreuzfahrern, vom Heiligen Bonifatius, von Eremiten
und von weisen Frauen und wie bereits erwähnt von Sachsen und Franken, welche
hier unabhängig voneinander irgendwann einmal gewirkt haben sollen.
Auf einem hohen
Felsen über dem Ort Scharzfeld erhebt sich die Ruine
der Burg Scharzfels. Sie wurde im 12. Jahrhundert
- vermutlich auf den Resten einer noch älteren Befestigungsanlage - erbaut. Die
Ausübung einer Schutzfunktion und somit eine Verbindung zur nahen Steinkirche
ist nicht belegt aber als sehr wahrscheinlich anzunehmen. Auch die Burg bestand
vor ihrer Zerstörung aus zahlreichen, natürlichen Felshöhlen. Teilweise kann
man dies noch anhand der in der Ruine erhalten gebliebenen Hohlräume und Gänge
erkennen.
Weitere Einzelheiten zur Steinkirche und zur Burg findet man hier (Bitte die
Hinweise zu den Links am Ende dieser Seite beachten) :
http://www.showcaves.com/german/de/caves/Steinkirche.html
http://home.t-online.de/home/detro/publika/uns_harz/46/106-109/
http://www.badlauterberg.de/verein/archiv/ruine/ruine.htm
JKS 1979 – 2003
Allgemeiner Hinweis:
Mit einem Urteil v. 12.5. 1998 hat das Landgericht Hamburg entschieden, dass
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