Der Karersee / Südtirol
Der Karersee
befindet sich unterhalb des Karerpasses zwischen dem Latemar und dem Rosengarten in Südtirol. Der See liegt in
den westlichen Dolomiten am Rande des Latemarwaldes, ungefähr
25 Kilometer von Bozen entfernt auf einer Meereshöhe von 1.520 Meter im
Gemeindegebiet von Welschnofen. Die nächstgelegene
Siedlung ist Karersee. Der See ist 300 m lang und 140
m breit und wird gespeist von unterirdischen Quellen aus dem Latemargebirgszug. Die Tiefe und Größe des Sees ist sehr saisons- und witterungsbedingt, die größte Tiefe wird mit
22 m angegeben. Berühmt ist der kleine Bergsee vor allem für sein sanftes,
tiefgrünes Wasser und die schöne Bergkulisse mit dem Rosengarten und Latemar im Hintergrund. Um den See ranken sich viele
Südtiroler Sagen. So auch die Sage der Wasserfee, die belegt, dass der See
höchstwahrscheinlich auch in alter Zeit ein
Wasser-Kultplatz war und deshalb auch bereits den prähistorischen Ahnen bekannt
war.
Mystische Felsformationen am Grund und am
Ufer des Sees, die den Kultplatz bestätigen.
Gesagt,
getan. Doch eines vergaß der böse Hexenmeister: sich selbst zu verkleiden.
Die
Wasserfee bestaunte verzückt die wunderschönen Farben des Regenbogens und der
vielen Edelsteine; sie bemerkte jedoch auch den Zauberer, der sich am Ufer
versteckt hielt und tauchte plötzlich wieder im Karersee
unter. Seit diesem Tag ward sie nie mehr gesehen.
Der
Hexenmeister war über das Misslingen der geplanten Entführung so wütend, dass
er in seinem Liebeskummer den Regenbogen vom Himmel riss, ihn zerschmetterte und
alle Regenbogenstücke mit den Juwelen in den See warf: dies ist der Grund,
warum der Karersee noch heute in den prächtigsten
Regenbogenfarben schimmert.
Erreichbar ist der See über die Staatsstraße SS
241 (auch Dolomitenstraße genannt). Die vor allem im Sommer vielbefahrene
Straße zum Karerpass führt in unmittelbarer Nähe am
See vorbei. Der See ist umzäunt und seine unmittelbaren Ufer dürfen nicht
betreten werden. In nicht allzu großen Abstand führt allerdings dennoch ein
bequemer Wanderweg rund um den See.
JKS / 08.2013