Zur
Erinnerung an den berühmten "Mann im Eis" ( http://www.zeiss.de/C125679B0029303C/EmbedTitelIntern/inno11d_0811/$File/inno11d_0811.pdf
) und als touristische
Attraktion
wurde bei Umhausen im Ötztal ein steinzeitliches Dorf - genannt Ötzidorf ( http://www.oetzi-dorf.com/ ) -
nachgebaut.
Dort
werden die Möglichkeiten der Menschen vor 5000 Jahren sehenswert dargestellt.
Sehr interessant und umfangreich wird das Leben dieser Zeit dokumentiert und
auch der Totenkult wurde nicht vergessen. Deshalb wurden dort auch zwei Menhire
und ein Dolmen aufgestellt.
Ötzi ist die populäre Bezeichnung der Gletschermumie aus der Zeit um 3300 v. N., die am 19. September 1991 am Tisenjoch - unterhalb vom Similaun - gefunden wurde. Das Archäologische Museum in Bozen verwendet als offizielle Bezeichnung aber „Der Mann aus dem Eis“.
Über die Nationalität des Eismannes entbrannte anfangs ein
kleiner Streit – inzwischen wird dazu aber bereits folgender Witz erzählt :
"Ein Italiener war er nicht, denn er hatte Werkzeug bei
sich.
Er kann auch kein
Österreicher gewesen sein, denn man hat Hirnreste gefunden.
Vielleicht war es ein
Schweizer, schließlich wurde er vom Gletscher überholt.
Aber vermutlich war
er ein Deutscher, denn wer geht schon mit Sandalen ins Hochgebirge?"
Weitere Einzelheiten zum Eismann und zum Fundort findet man
zahlreich im Internet - auch hier: http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96tzi
In
unmittelbarer Nähe des Ötzi-Dorfes befindet sich auch ein bequemer Wanderweg
zum größten Wasserfall in
Tirol, dem Stuibenfall, der sicherlich auch zu
Ötzis Zeiten bereits bewundert
(vielleicht auch als Wasser- /Quellheiligtum verehrt) wurde.
Die Sagen
des Ötztales geben ausreichend Hinweise auf entsprechende, kelto-germanische
Kulte und beinhalten viele Verweise auf die Verehrung der Mutter Erde-Gottheit.
In Gestalt der „Drei Saligen Fräulein" - das hat nichts mit selig
zu tun - sondern hat die Wortstamm-Bedeutung von leuchtend oder strahlend. Sie
treten zumeist als Dreiheit auf. In Südtiroler Sagen werden die drei Frauen
namentlich genannt Aubet, Guerre und Cubet. Im Inntal sind es Ambett, Gwerbett
und Wilbet. Es sind die auch an anderen Orten verehrten Bethen, die den
keltischen Mutter Erde-Kult repräsentieren und auch bei den Christen als
Katharina, Barbara und Margaretha bekannt sind (s. auch: http://www.terraner.de/Feiertage.html und http://www.terraner.de/Cernunnos.html
) .
Die
Saligen Fräulein im Ötztales werden in den Sagen und Erzählungen auch als
Beschützerinnen der Tiere und der Alpen beschrieben. Sie sind helfende, aber
auch strafende Gestalten. Sie kommen fallweise von den Bergen herunter, helfen
den Bauern, geben Ratschläge, verweisen auf den Gebrauch der Kräuter,
vermitteln das Wissen um die Verarbeitung von Milch zu Butter und Käse. Sie
können aber auch Lawinen und Muren auslösen. Auch wird in den alten Sagen immer
wieder vom "verschwundenen Mann im Hinteren Eis" oder von einem
Hirten und Jäger, der in das Reich der Saligen vorgedrungen war berichtet und
der dort eine durch die Saligen geschützte Gämse erlegen wollte aber nie aus
dem Eis zurückkehrte.
Im
Zusammenhang mit dem Mutter-Kult steht auch die regionale Verehrung der Göttin
Dana (auch Ana, Danai, Tuatha de Danaan oder Tanna), die in
jungsteinzeitlichen Kulturen überall in Europa verehrt wurde. Vermutlich auch als
Namensgeberin für Dänemark und Donau abzuleiten, findet man regional im
hinteren Ötztal eine laut Sage unter dem Eis verschwundene Stadt namens Tanneneh.
Die Stadt liegt unter dem Gurgler Ferner und unter dem Grafferner. Zwei weitere
Städte Donanä und Onanä liegen unter dem Langtauferer Ferner und dem
Vernagtferner. Sicherlich liegen unter den Gletschern (Ferner), von denen heute
tatsächlich nur noch Reste vorhanden sind, keine sagenhaften Reiche oder goldene Städte, aber vielleicht
findet sich eines Tages eine kleine Almsiedlung oder ein kleines Dorf der
Jungsteinzeit. Die Göttin Dana bzw. Ana findet sich auch im Bergnamen Annapurna
wieder und weitere Hinweise auf die Muttergottheit erhält man durch zwei Berge
nahe Obergurgl, die mit „die Hohe Wilde (
JKS /
08.2005