Jeder trägt gern einen Teil der Staatsausgaben
„Eine Regierung muss
sparsam sein, weil das Geld, das sie erhält, aus dem Blut und Schweiß ihres
Volkes stammt. Es ist gerecht, dass jeder einzelne dazu beiträgt, die Ausgaben
des Staates tragen zu helfen. Aber es ist nicht gerecht, dass er die Hälfte
seines jährlichen Einkommens mit dem Staate teilen muss.“
Was im ersten Moment wie ein aktueller Beitrag eines kritischen
Wirtschaftsjournalisten oder gar wie ein neuer Artikel aus systemkritischer
Feder wirkt, stammt in Wahrheit aus dem Munde des preußischen Königs Friedrich
II. Der als „Alter Fritz“ und „Friedrich der Große“ von seinem Volk verehrte
Potentat hatte aus dem kleinen Preußen nicht nur ein mächtiges europäisches
Reich geformt, sondern auch viele gesellschaftliche, ökonomische und kulturelle
Belange mit gesundem Menschenverstand zum Wohle der Bürger geregelt.
Eigenschaften und Handlungsweisen, die heute agierenden Politikern völlig fremd
sind. Wenn Politik volksnah handelt, trägt jeder Bürger gern einen Teil der
Staatsausgaben. Auch war der Große stets bedacht für das friedliche
Wohlbefinden seines Staatsvolkes zu sorgen.
300. Geburtstag
Bekannt als eiskalter
Kriegsherr, bewundernswerter Aufklärer und erster Diener des Staates war
Friedrich der Große ein Monarch, der bis heute die Deutschen bewegt. Am 24.
Januar 2012 jährte sich der Geburtstag dieses großartigen Preußen zum 300. Mal,
was für unsere derzeit agierenden Politclowns leider kein Grund zum echten
Feiern war. Die wissen scheinbar genau, dass sie an die Größe und an die
Beliebtheit des „Alten Fritz“ niemals auch nur annähernd heranreichen werden.
In diesem Wissen, versuchen diese Politversager unseren Großen Friederich
schlecht zu reden. Aber der sagt sich bestimmt in seinem Grabe nahe bei seinem
Schloss Sanssouci: „Was kümmert es eine Deutsche Eiche, wenn sich die
Wildschweine an ihr schubbern!“
Friedrich II., ein Mann des Volkes. König und Feldherr in vorderster Front. Gütig und tolerant. Geliebt von seinen Untertanen, die er gegen Übergriffe der Bürokratie verteidigte wie sein Land, das er mit Hilfe der Bevölkerung und nicht mit fremden Mietsoldaten beschützte. Ein wahrer König – ein Großer!
Friedrich II. - Fridericus
Rex, so die lateinische Bezeichnung für König Friedrich - war ab 1740 König in
und ab 1772 König von Preußen
sowie Kurfürst von Brandenburg. Die von ihm gegen Österreich geführten drei
Schlesischen Kriege um den Besitz Schlesiens führten zum „Deutschen Dualismus“.
Als Deutschen Dualismus
bezeichnet man allgemein den Konflikt zwischen Österreich und Preußen um die
Dominanz im damaligen deutschen, nicht geeinten Staatengebiet. Nach dem letzten
der Schlesischen Kriege, dem Siebenjährigen
von 1756 bis 1763, war Preußen als fünfte Großmacht in Europa, neben
Frankreich, Großbritannien, Österreich und Russland, etabliert.
Es gab so seinerzeit schnell eine nationalliberale Stimmung, welche Friedrich als Begründer der Preußischen Großmacht in einer Vorläuferrolle sah, die zur Einigung Deutschland unter Preußischer Führung führen sollte. Allerdings sollten ja noch, wie wir heute wissen, nahezu 100 Jahre vergehen, bis es dann endlich tatsächlich im Jahre 1871, unter maßgeblicher Beteiligung Otto von Bismarcks, zur Deutschen Reichsgründung kam.
Berühmte
Aussprüche des „Alten“, die durchaus auch heute noch als Motto taugen
· In meinem Staate kann jeder nach seiner Fasson selig werden.
· Ich will der erste Diener meines Staates sein.
· Jedem das Seine!
· Eine Krone ist lediglich ein Hut, in den es hineinregnet.
· Es ist nicht nötig, daß ich lebe, wohl aber, daß ich meine Pflicht tue und für das Vaterland kämpfe, um es zu retten.
· Der Beamte und der Philosoph beziehen ihre Stärke aus der Sachfremdheit.
· Wenige Menschen denken, und doch wollen alle entscheiden.
·
Der Krieg
ist ein Geschäft der Ehrenmänner, in dem Bürger für ihr Vaterland ihr Leben
preisgeben.
Aber wenn sich Eigennutz
hineinmischt, so artet dieses edle Geschäft in gemeine Raubsucht aus.
·
Wer da
glaubt, einen Feind im Kriege durch Schonung andern Sinnes zu machen, der irrt;
nur Siege bringen ihn zum Frieden.
· Die Welt ruht nicht sicherer auf den Schultern des Atlas, als Preußen auf einer solchen Armee.
· Ein Augenblick des Glücks wiegt Jahrtausende des Nachruhms auf.
· Es gibt nur ein sicheres und unfehlbares Mittel, sich einen guten Ruf in der Welt zu erhalten: nämlich das wirklich zu sein, was man vor der Welt scheinen möchte.
· Es heißt, dass wir Könige auf Erden die Ebenbilder Gottes seien. Ich habe mich daraufhin im Spiegel betrachtet. Sehr schmeichelhaft für den lieben Gott ist das nicht.
· Der Mensch ist ein Tröpfchen im Ozean der Ewigkeit.
· Die Dankbarkeit gegen die Eltern hat keine Grenzen; man wird getadelt, zu wenig, aber niemals zu viel getan zu haben.
·
Ein ehrlicher
Mensch zu sein: das ist die erste Eigenschaft, die die Gemüter vereinigt und
ohne die kein vertrauter Umgang möglich ist.
· Um zu verbessern, muß man einreißen und wieder aufbauen.
· Die Nachwelt richtet uns, und wenn wir klug sind, kommen wir ihr durch strenge Selbstbeurteilung zuvor.
· Hunde haben alle guten Eigenschaften des Menschen, ohne gleichzeitig ihre Fehler zu besitzen.
· Ohne Nachschub ist keine Armee tapfer.
· Je mehr man altert, desto mehr überzeugt man sich, dass seine heilige Majestät der Zufall gut drei Viertel der Geschäfte dieses miserablen Universums besorgt.
·
Zum Wohl
der Menschheit muß jeder das Seine tun.
·
Jedem
Bürger sein Besitztum sichern und alle so glücklich zu machen, wie es die
menschliche Natur zuläßt, ist Pflicht derer, die an
der Spitze der Gesellschaft stehen.
· Das Aufblühen von Kunst und Wissenschaft ist das sicherste Zeichen, daß ein Land unter kluger Regierung glücklich, wohlhabend und reich ist.
·
Das
kostbarste Gut, das den Händen der Fürsten anvertraut, ist das Leben ihrer
Untertanen.
·
Es kommt
nicht darauf an, daß ein Mensch den Faden seines
trägen und unnützen Lebens ausspinnt bis zum Alter des Methusalem; sondern je
mehr einer gedacht, je mehr schöne und nützliche Taten er vollbracht hat, desto
mehr hat er gelebt.
·
Kenntnisse kann jedermann haben, aber die Kunst
zu denken ist das seltenste Geschenk der Natur.
· Ich denke, ein wahrer Freund ist ein Geschenk des Himmels.
· Jeder, der sich den Leidenschaften hingibt, ist ein verlorener Mensch.
·
Ein
unterrichtetes Volk lässt sich leicht regieren.
·
Wäre
nur eine Religion in der Welt, so würde sie stolz und zügellos despotisch sein.
· Der Überfluss pflegt auch der Allerwitzigsten Verstand zu verblenden.
· Die Klugheit ist sehr geeignet zu bewahren, was man besitzt, doch allein die Kühnheit versteht zu erwerben.
· Wer seine Absichten zu früh enthüllt, bringt sie zum Scheitern. Denn er gibt seinen Feinden und Neidern zu Gegenmaßnahmen Zeit. Wer Schweigen kann, der kann zu schönen Eroberungen gelangen.
· Wer sich an die Phantasie der Menschen wendet, wird immer den besiegen, der auf ihren Verstand einwirken will.
Warum
war Friedrich II so beliebt im Volke und warum wurde er zum Großen?
Wie bereits an der Zitatensammlung erkennbar ist, die keineswegs vollständig ist, sondern nur einen kleinen Auszug dessen darstellt, was Fritz bewegte, mischte er sich überall ein und hatte zu allem eine eigene Meinung. Oftmals zum Erstaunen seiner Berater, da er meist gegen deren Empfehlungen handelte und regierte. Berühmt sind auch seine täglichen Kabinettsordern. Dies waren Erlasse mit Gesetzeskraft zu Dingen aus dem täglichen Leben. In jedes Ressort des Staates, seines Staates, arbeitete er sich ein. Er kannte sich in Landwirtschaft und Viehzucht genauso wie in Wirtschaftspolitik und Bildungspolitik aus. So war es nicht nur die berühmte Einführung der Kartoffeln als ein Grundnahrungsmittel, sondern auch Trockenlegung des Oderbruchs und die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland. Wer heute durch Potsdam spaziert wird schnell auf das restaurierte „Holländerviertel“ aufmerksam. Dort wohnten seinerzeit die angeworbenen Holländer, die ihr Fachwissen seinerzeit dann maßgeblich in das Oderprojekt einbrachten und dafür kostenlosen Wohnraum erhielten. Die Abschaffung der Folter war eines der ersten Amtshandlung als König. Während der Regentschaft Friedrichs II. wurden Hunderte von Schulen gebaut. Das Landschulsystem krankte allerdings an der ungeregelten Lehrerausbildung. Häufig wurden ehemalige Unteroffiziere herangezogen, die des Lesens, Schreibens und Rechnens selbst nur lückenhaft mächtig waren. Auch die Abschaffung der Leibeigenschaft wurde durch den Alten Fritz angestoßen. Zwar waren hierfür der allgemein gesunkene Wohlstand nach dem Siebenjährigen Krieg (1756 – 1763) und Anfang der 1770er Jahre die Missernten und daraus resultierenden Preissteigerungen der Anlass für Fritz zu handeln, aber nichts desto trotz wurden so die ersten „Freien Bauern“ per Gesetz besiegelt. Hätte der Alte damals nicht einen Anfang gemacht, hätten wir heute unter Umständen noch immer Leibeigenschaft, also Sklaven, auf den Bauernhöfen. Jeder der im Staate unzufrieden war, durfte und sollte zum König kommen, um sein Leid zu klagen – Friedrich versprach für Jeden Gerechtigkeit.
All dies und vieles mehr machte Friedrich im Volk beliebt, machte ihn zum Großen. Zum Alten wurde er erst später, nach seinem Tode, wenn die Menschen sich die Anekdoten erzählten die sie mit Fritz selbst erlebt oder von anderen gehört haben. Eine dieser Geschichten ist die „Vom König und dem Müller“, die wahrscheinlich jeder Besucher Potsdams und Sanssoucis heute von den Reisebegleitern vor Ort schon einmal gehört hat.
Dieser Erzählung zufolge ist der alternde Preußenkönig Friedrich der Große durch das Klappern einer Mühle gestört worden, die sich noch heute ganz in der Nähe seines Schlosses Sanssouci befindet. Den Vorschlag des Königs an den Müller, die Mühle zu kaufen und stillzulegen, hatte der Müller nicht akzeptiert; einer Drohung des Königs, ihn gewaltsam zu enteignen, ist der Müller mit einem imponierenden Appell an die Rechtsstaatlichkeit begegnet: „Da müßte er eben nach Berlin zum Kammergericht gehen!" Den Alten Fritz soll diese forsche Bemerkung lachend beeindruckt haben und er ließ fortan den Müller in Ruhe.
Die Mühle, noch heute in unmittelbarer Schlossnähe.
„Jedem Bürger sein Besitztum sichern und alle so
glücklich machen, wie es die menschliche Natur zulässt, ist die Pflicht derer,
die an der Spitze der Gesellschaft stehen!“
Der
Tod und das Grab des Großen Fritz
Friedrich starb am 17. August
1786 im Schloss Sanssouci. Obwohl Friedrich in einer zu seinen Lebzeiten
vollendeten Gruft auf der Terrasse von Schloss Sanssouci neben seinen Hunden
beerdigt werden wollte, ließ ihn sein Neffe und Nachfolger Friedrich Wilhelm
II. in der Potsdamer Garnisonkirche in einer hinter dem Altar befindlichen
Gruft an der Seite seines Vaters, Friedrich Wilhelm I., beisetzen.
Napoléon Bonaparte besuchte nach seinem Sieg über die
preußische Armee bei Jena und Auerstedt auf dem Marsch
nach Berlin am 25. Oktober 1806 inmitten seiner Generalität Potsdam. Seine
Worte: „Man würde nicht bis hierher gekommen sein,
wenn Friedrich noch lebe.“ Aus Respekt vor der Persönlichkeit Friedrichs des
Großen stellte Napoleon die Garnisonkirche unter seinen persönlichen Schutz.
1944 wurde der Sarg zum Schutz
vor dem alliierten Bombenterror, der auch Potsdam nicht verschonte, in die
Elisabethkirche nach Marburg verbracht und kam 1952 – auf Initiative von Louis
Ferdinand von Preußen – in die Kapelle der Burg Hohenzollern nach
Baden-Württemberg.
Am 17. August 1991 wurde der
letzte Wille des Königs erfüllt und sein Sarg wieder nach Potsdam überführt, um
dort in der noch immer vorhandenen Gruft beerdigt zu werden. Friedrich hatte in
seinem Testament verfügt, bei Nacht mit kleinstem Gefolge und beim Schein einer
Laterne beigesetzt zu werden. Das entsprach seinem philosophischen Anspruch.
Stattdessen gestaltete sich die endgültige Beisetzung auf dem Weinberg von
Sanssouci aber zu einer Art Staatsbegräbnis. Seitdem markiert und schmückt eine
einfache Steinplatte wunschgemäß sein bescheidenes Grab.
Kartoffeln werden im Gedenken an
die Einführung der Kartoffel durch Friedrich II. am Grab immer wieder
niedergelegt. Ob ihn dies freuen würde ist fraglich.
Reiterstandbild
in Berlin - Unter den Linden.
Steht man am Fuße des Denkmals
wünscht und denkt man sich:
Fridericus Rex, Du Großer, steig hernieder
und regiere Preußen und auch Deutschland wieder.
Hilf mit scharfem Verstand und starker Hand
unserem geschundenen Vaterland!
© JKS
Man bedenke unbedingt: Ohne Preußen gäbe es kein Deutschland!
Wo immer Deutsche Menschen leben,
sind es auch Preußen !
© JKS
An dieser Stelle sei auch einmal an das Gedicht von Generaloberst Eberhard von Mackensen
erinnert,
dass er 1947 in einem alliierten Gefängnis verfasst hat. Lesen Sie die Hoffnung
bringenden Worte:
Mögt
ihr den preußischen Staat zerschlagen,
Preußen wird hoch aus den
Trümmern ragen.
Einer schon wollte uns Preußen
stehlen,
doch Preußen lebt zu tief in
den Seelen!
Preußen ist weder Volksstamm
noch Rasse,
Preußen ist Haltung und
niemals Waffe.
Preußen ist Pflicht nach
Immanuel Kant;
Preußen ist Treue zu Volk und
Land,
dienen der Sache bis in den
Tod
und – Griff zu den Waffen erst
in der Not!
JKS / 03.2012
Die akustische
Ansage beim Start dieser Internetzseite ist ein Auszug aus dem Musical
„Friedrich – Mythos und Tragödie“ (s. auch: http://www.spotlight-musical.de/musicals/friedrich/home)