Die verschwundenen U-Boote: Ein ungelöstes Rätsel des zweiten Weltkrieges.

Der nachfolgende Aufsatz wurde von Holger K. aus B. zur Veröffentlichung im TK zur Verfügung gestellt.

 

Nach den großen Bootsverlusten der deutschen U-Bootswaffe im Jahre 1943 (die Kriegsmarine hatte noch keine Antwort auf das moderne britische Radarsystem gefunden), setzte Großadmiral Dönitz durch, das die bereits seit langem laufenden Planungen für den Bau moderner Elektro- und Turbinen U-Boote nun endlich umgesetzt wurden. In einer ungeheuren Kraftanstrengung wurde die gesamte deutsche U-Boots Produktion total überarbeitet.

Die Gesamtleitung des Projektes lag jetzt in den Händen des deutschen Rüstungsministeriums unter der persönlichen Aufsicht von Albert Speer. Die neuen Boote aber waren eine technische Revolution.

 

 

Ein klassisches VII C Boot, U995 in Laboe

 

Die neuen Boote

Beginnend mit dem Boot U2501, Stapellauf am 17.06.1944, Indienststellung 27.06.1944, endete das Zeitalter der, im Grunde schon bei Kriegsbeginn veralteten Boote, der VII. er Klassen; mit der man bislang die verlustreiche Atlantikschlacht geschlagen hatte.

Die neuen Elektroboote waren alle schon für den späteren Einbau der Walter-turbine (Wasserstoffantrieb) konzipiert, die zwar bereits existierte aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht Serienreif war (in der Bundesmarine von 2014 geht dieser erst jetzt in Serie). Die Boote der XX er Klassen waren alle wesentlich größer als die alten Typen, sie konnten unter Wasser mit Hilfe des legendären Schnorchelsystems auch mit Hilfe der Dieselmaschine fahren und sie erreichten teilweise bereits Geschwindigkeiten von bis zu 20 Knoten Über und 15 Knoten bei Unterwasserfahrt (auch unter Elektroantrieb). Die Boote hatten bereits einen ersten Ortungsschutz gegen britisches Radar und S-DIC Systeme (der auch Funktionierte, das wurde unmittelbar vor Kriegsende noch erfolgreich getestet).

Diese Boote entsprechen im Grunde genommen bereits der auch heute noch verwendeten U-Bootstechnik, nur dass sie noch keinen Atomantrieb hatten. Sie waren bereits dazu in der Lage bis zu sechs Wochen unter Wasser zu bleiben und sie waren im getauchten Zustand quasi Unsichtbar für die damalige Ortungstechnik, hinzu kamen völlig neue Waffensysteme. Es gab erste erfolgreiche Versuche mit drahtgelenkten Torpedos und es gab auch schon „intelligente Munition“. Torpedos, die auf die arttypischen Schraubengeräusche verschiedener Schiffstypen eingestellt werden konnten und die diese nach erfolgtem Abschuss dann solange verfolgten bis sie sie eingeholt hatten oder aber ihnen der Treibstoff ausging. Damit war die deutsche Waffentechnik in diesem Bereich ihrer Zeit um glatte 40 - 45 Jahre voraus.

Auch die Produktion dieser Boote war revolutionär. Überall in Deutschland und in den von Deutschland besetzten Gebieten, auch weit im Binnenland, begangen Betriebe nach genau vom Speerministerium erstellten Plänen mit dem Sektions-bau von U-Booten. Diese Sektionen wurden dann in den eigentlichen Werft-betrieben nur noch zusammengesetzt. Hier wurden, auf gut Deutsch gesagt, U-Boote am Fließband produziert wie PKW s. Die neuen Boote gingen zunächst in die, noch relativ sicheren, Häfen der östlichen Ostsee wo man dann mit der Seeklarausbildung der Besatzungen begann.

Großadmiral Dönitz plante mit mindestens 250 dieser neuen Boote einen Überraschungsschlag zur See, der wenn er noch ausgeführt worden wäre, Deutschland innerhalb weniger Wochen die absolute Seeherrschaft im Nordatlantik eingebracht hätte (eine Totalblockade der britischen Küste wäre die Folge gewesen, dazu gibt es auch Aussagen aus britischen Quellen).

Es gab aber auch große Probleme mit der neuen Technik!

Während der Erprobung in der Ostsee gab es zahlreiche Unglücke und Unfälle die auch auf die große Eile zurückzuführen waren, mit der hier gehandelt werden musste. Hinzu kamen die immer größer werdenden Probleme mit dem Material und Rohstoffversorgung.

Bis Kriegsende waren aber Trotzdem 181 der neuen Boote fertiggestellt worden und weitere ca. 250 Boote waren noch in Bau. In den Einsatz gingen aber nur noch 7 der neuen Boote.

Die restlichen Boote wurden entweder von den Siegermächten als Kriegsbeute mitgenommen, oder aber von den eigenen Besatzungen versenkt. Zwar hatte Dönitz auf Forderung der Alliierten den Selbstversenkungsbefehl für die U-Boote aufgehoben, aber längst nicht alle Besatzungen hielten sich daran.

 

 

U-3008 der XXI Serie (nach der Kapitulation in Englischem Besitz)

 

Die verschwundene U-Bootsflotte

Das wirklich Unheimliche aber, kam erst nach dem Kriege ans Tageslicht. Unter Berücksichtigung aller gebauten Boote, abzüglich aller durch Feindeinwirkung oder Selbstversenkung verlorengegangenen Boote; auch unter Berücksichtigung der an die Siegermächte ausgelieferten Fahrzeuge, fehlen bis heute mindestens 71 Boote, die Spurlos verschwunden sind. Es dürften sogar noch mehr gewesen sein, aber bei vielen dieser Boote gab es ungeklärte Fragen ob sie die Werften noch verlassen haben oder dort zerstört wurden. Bei Luftangriffen sind hier auch viele Archive vernichtet worden. Die weiter unten tabellarisch aufgeführten U-Boote wurden aber mit Sicherheit fertiggestellt und von der Marine übernommen (es gibt ein offizielles Indienststellungsdatum) und sind dann aber spurlos verschwunden, ohne jemals offiziell in den Einsatz gegangen zu sein.

 

Für diese betroffenen 71 Boote gibt es Werftabnahmeprotokolle, teilweise auch Nachweise über erfolgte Versorgung mit Bedarfsgütern und über die Ankunft in den Marinestützpunkten in der östlichen Ostsee (viele dieser Boote lagen in Westpreußen, wo sie lange außerhalb der Reichweite der alliierten Luftwaffe blieben).

 

Interessanterweise sind von diesen Booten bis heute keinerlei Besatzungslisten aufgetaucht. Ein solches Boot hatte im Durchschnitt eine Besatzung von etwa 50 Mann. Interessant ist aber auch, dass diese Boote alle im Herbst/Winter 1944/45 fertiggestellt wurden und dann kurze Zeit später verschwanden.

Etwas anderes ist in diesem Zusammenhang auch nicht ohne Interesse. Im gleichen Zeitraum in dem diese 71 Boote verschwanden; verschwanden auch sehr viele führende SS Wissenschaftler, teilweise mitsamt ihren Familien, die bis heute nicht wiederaufgetaucht sind. So gibt es z. B. aus dem Umfeld des geheimnisvollen SS Obergruppenführers Hans Kammler (ein SS-Wissenschafts-offizier der  mit der Produktion von geheimen Wunderwaffen und Raketen zu tun hatte) eine große Anzahl von Personen (auch hier mit, Frauen und Kinder sprich Familienangehörige), die bis heute spurlos Verschwunden sind. Noch etwas ist dabei nicht ohne Interesse: Nachweißlich haben sich viele aus Deutschland abgesetzt, noch bis spät in die 1950er Jahre hinein, beispielsweise nach Argentinien, wo sie vom dortigen Staatschef Peron gedeckt wurden, der ebenso wie seine berühmte Frau Evita, ganz offen deutschfreundlich reagierte und regierte.

 

Der heutige argentinische Journalist und Historiker Abel Basti (eigentlich eher ein Mann des linken Spektrums) hat zum Thema Deutsche in Argentinien umfangreiche Forschungen durchgeführt. Er kam dabei sogar zu der Vermutung, dass Hitler selbst (mit Wissen der CIA) nach 1945 noch bis 1974 anonym in Argentinien gelebt habe (54, teilweise beeidigte, Zeugenaussagen) und im Berliner Bunker ein Doppelgänger (wie bei fast jeden Politiker gab es die auch bei Hitler) getötet wurde. Eva Braun soll danach erst 2007 in einem Altersheim verstorben sein.

Laut Basti siedelten alleine in Patagonien zwischen 1918, dem Ende des ersten Weltkrieges und 1950, nach dem Ende des zweiten Weltkrieges, weit mehr als 85 000 Deutsche Auswanderer, die dort über lange Jahre ein regelrechtes, abgeschirmtes Eigenleben geführt hätten. Genau in dieser Region waren dann auch weltweit gesuchte Nationalsozialisten wie Barbi, Mengele, Eichmann uva. untergetaucht.

 

Besteht zwischen all diesen Leuten und den verschwundenen Booten ein Zusammenhang?

 

Denken wir auch an die Worte von Grußadmiral Dönitz, in einer Ansprache vor U-Boot Fahrern: „Die deutsche U-Boot-Flotte ist stolz, ein irdisches Paradies, eine uneinnehmbare Festung für den Führer erbaut zu haben, irgendwo in der Welt.“

Und der eingeweihte, regelmäßige Leser des Terra-Kuriers und hier bei Terraner.de wissen es längst, die Absetzbewegung in die Basen der 194oer Jahre ist real. Und neben den U-Booten spielten dabei auch die zu dieser Zeit neu entwickelten Flugscheiben eine wesentliche Rolle.

 

 

Liste der verschwundenen U-Boote laut Bodo Herzogs Sachbuch: „Deutsche U-Boote von 1906 bis 1966“

Nummer / lfd. Nr.

Indienststellung

Abnahme / Kommandant

Verbleib

U2111 (01)

15.05.1944

unbekannt

unbekannt

U2112 (02)

05.06.1944

unbekannt

unbekannt

U2113 (03)                  

07.06.1944

unbekannt

unbekannt

U2251 (04)

15.07.1944

unbekannt

unbekannt

U2252 (05)

17.07.1944

unbekannt

unbekannt

U2253 (06)

19.07.1944

unbekannt

unbekannt

U2254 (07)

20.07.1944

unbekannt

unbekannt

U2255 (08)

21.07.1944

unbekannt

unbekannt

U2256 (09)

22.07.1944

unbekannt

unbekannt

U2257 (10)

28.07.1944

unbekannt

unbekannt

U2258 (11)

02.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2259 (12)

03.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2260 (13)

03.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2261 (14)

04.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2262 (15)

04.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2263 (16)

05.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2264 (17)

07.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2265 (18)

unbekannt

unbekannt

unbekannt

U2266 (19)

05.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2267 (20)

07.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2268 (21)

08.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2269 (22)

09.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2270 (23)

10.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2271 (24)

09.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2272 (25)

10.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2273 (26)

11.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2274 (27)

12.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2275 (28)

14.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2276 (29)

11.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2277 (30)

14.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2278 (31)

14.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2279 (32)

15.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2280 (33)

16.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2281 (34)

14.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2282 (35)

15.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2283 (36)

15.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2284 (37)

16.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2285 (38)

16.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2286 (39)

18.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2287 (40)

19.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2288 (41)

21.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2289 (42)

25.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2290 (43)

23.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2291 (44)

17.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2292 (45)

18.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2293 (46)

19.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2294 (47)

21.08.1944

unbekannt

unbekannt

U2295 (48)

23.08.1944

unbekannt

unbekannt

U5034 (49)

15.08.1944

unbekannt

unbekannt

U5035 (50)

17.11.1944

unbekannt

unbekannt

U5036 (51)

18.11.1944

unbekannt

unbekannt

U5037 (52)

20.11.1944

unbekannt

unbekannt

U5251 (53)

10.10.1944

unbekannt

unbekannt

U5252 (54)

03.10.1944

unbekannt

unbekannt

U5253 (55)

11.10.1944

unbekannt

unbekannt

U5254 (56)

18.10.1944

unbekannt

unbekannt

U5255 (57)

13.10.1944

unbekannt

unbekannt

U5256 (58)

21.10.1944

unbekannt

unbekannt

U5257 (59)

15.10.1944

unbekannt

unbekannt

U5258 (60)

15.10.1944

unbekannt

unbekannt

U5259 (61)

17.10.1944

unbekannt

unbekannt

U5260 (62)

19.10.1944

unbekannt

unbekannt

U5261 (63)

20.10.1944

unbekannt

unbekannt

U5262 (64)

22.10.1944

unbekannt

unbekannt

U5263 (65)

24.10.1944

unbekannt

unbekannt

U5264 (66)

25.10.1944

unbekannt

unbekannt

U5265 (67)

31.10.1944

unbekannt

unbekannt

U5266 (68)

31.10.1944

unbekannt

unbekannt

U5267 (69)

01.11.1944

unbekannt

unbekannt

U5268 (70)

03.11.1944

unbekannt

unbekannt

U5269 (71)

03.11.1944

unbekannt

unbekannt

 

                  

Schon ein einfacher Vergleich der Risszeichnungen veranschaulicht den enormen Entwicklungssprung zwischen den beiden Bootstypen.

Quellen:

Internet: vor allem Wikipedia

Bodo Herzog: Deutsche U-Boote von 1906 bis 1966

Karl Dönitz: 10 Jahre und 20 Tage

Abel Basti: Hitler überlebte in Argentinien

 

Holger

Im Terra-Kurier / 04.2019